Zu den Highlights der Auktion gehören sicher die zehn einzigartigen Armbanduhren, die sieben Uhrenhersteller von Weltruf eigens zum 30. Geburtstag von Antiquorum kreiert haben. Chopard präsentiert dabei die erste Uhr aus einer limitierten und nummerierten, 30 Exemplare umfassenden Sonderserie: Die L.U.C 4T in Edelstahl. Ebenfalls versteigert werden zwei einzigartige, von Vacheron Constantin speziell angefertigte Minuten-Repetieruhren. Breitling hat für den Anlass einen Chronographen Bentley Motors Diamond Black Platinum in exklusiver «limitierter Edition Nr. 1/1» kreiert. Und die Firma Panerai hat zum allerersten Mal ein Tourbillon angefertigt: Die Radiomir mit einminütigem Tourbillon-Regulator wird ebenfalls bei dieser besonderen Auktion angeboten.

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Sammlung Peter Lin zum Zweiten

Aus Anlass des Jubiläums kommt auch Teil II der aussergewöhnlichen Sammlung von Peter Lin (30 Lose) unter den Hammer. Teil I wurde bereits im vergangenen Dezember in New York durch Antiquorum versteigert. Zur nächsten Versteigerung gehören unter anderem zwei Uhren von Patek Philippe & Cie, Genf. Die eine, Ref. 1436, ein Schleppzeiger-Chronograph aus 18-karätigem Gelbgold, wurde um 1950 hergestellt und wird schätzungsweise 200000 bis 300000 Fr. einbringen. Die andere, Ref. 3424, eine elegante, asymmetrische Uhr aus 18-karätigem Weissgold, um 1960 von Gilbert Albert entworfen, hat einen Schätzpreis von 60000 bis 80000 Fr.

Collection eines französischen Gentleman

Taschenuhren aus dem 16. bis 19. Jahrhundert sind durch die «Sammlung eines französischen Gentleman» hervorragend vertreten. Beispielhaft für die Qualität der Stücke ist eine deutsche achteckige Uhr mit Mineralglas und einem einzigen Zeiger. Die zirka 1590 angefertigte Uhr, die noch keine Spiralfeder aufweist, hat einen Schätzpreis von 20000 bis 30000 Fr.

Zu den Stücken aus dem 17. Jahrhundert gehört eine zarte, tulpenförmige Uhr aus vergoldetem Messing von Ayme Noel a Genève, die einen einzigen Zeiger und noch keine Spiralfeder besitzt. Sie wurde um 1660 hergestellt und wird voraussichtlich 30000 bis 40000 Fr. einbringen.

Weiter sind in dieser Sammlung mehrere schöne Chatelaine-Uhren zu finden, darunter «The Altar of Love», Bartlet, Shaston, Nr. 1, ein in Sammlerkreisen bisher unbekanntes und sehr bedeutendes Stück aus 22-karätigem Gold und bemaltem Email mit Gehäuse, Übergehäuse und passender Chatelaine. Die Uhr wurde zirka 1768/1770 angefertigt; das Email ist von G(eorge) M(ichael) Moser signiert. Der Schätzpreis liegt bei 30000 bis 40000 Fr.

Die Rolex-Sammlung des Carlo Rivetti

Ein Top-Los unter den aussergewöhnlichen Rolex-Uhren in der Sammlung Carlo Rivetti ist die Rolex Ref. 4113. Von diesem übergrossen Schleppzeigerchronographen aus Edelstahl mit viereckigem Drücker, Minutenzählwerk, Telemeter und Tachometer wurden nur 15 Exemplare für die italienische Armee hergestellt; er ist somit äusserst selten. Sein Schätzpreis liegt bei 200000 bis 300000 Fr. Darüber hinaus hat diese Sammlung jeweils mindestens ein Exemplar aller besonders sammlungswürdigen Rolex-Uhren aufzuweisen so etwa eine Rolex Anti-Magnétique, Ref. 3529, ein kleiner viereckiger Chronograph aus 18 Karat Gelbgold, der um 1940 angefertigt wurde und voraussichtlich 10000 bis 20000 Fr. einspielen dürfte.

Zu den weiteren Highlights gehört eine sehr bedeutende und äusserst seltene Edelstahl-Herrenarmbanduhr in Übergrösse von Patek Philippe & Cie, Genf, Nr. 862323, Ref. 530. Die um 1937 hergestellte Uhr besitzt einen Chronographen mit viereckigem Drücker, ein Zählwerk und einen Tachometer.

Auch ein ungewöhnlicher und extrem seltener Singvogelkäfig mit Uhr kommt zur Versteigerung. Das 1840 von Charles Abraham Bruguier, Genf, hergestellte Stück aus vergoldeter Bronze trägt die Bezeichnung «Das Duett» und weist zwei Vögel auf, die zur vollen Stunde singen. Schätzpreis: 150000 bis 200000 Fr.

Eiffels Uhr zur Erstkommunion

Zu den Stücken, die mit bedeutenden historischen Persönlichkeiten verbunden sind, gehört etwa eine aus 18-karätigem Gelbgold gefertigte Taschenuhr mit Chronograph von A.H. Rodanet. Auf ihrem Staubdeckel ist eingraviert: «Jacques Eiffel 24 juin 1909 Souvenir de son bon papa Eiffel». Dies ist die Uhr, die der Eiffelturm-Erbauer Gustave Eiffel 1909 seinem Enkel Jacques zur Erstkommunion schenkte.

Ein weiteres historisches und ungemein gesuchtes Stück kommt aus Anlass des 200. Jahrestags der Krönung Napoleons zur Versteigerung: Eine ausserordentlich flache Regulator-Anhängeruhr von Breguet, Nr. 2784, aus 20-karätigem Gold mit guillochiertem Gehäuse und Mondphasen. Kaiserin Marie Louise, die Ehefrau Napoleons, kaufte diese Uhr persönlich am 27. September 1813; nach ihrem Tod ging sie an ihren Patensohn, Graf Louis Gremville.

Die Auktionen finden statt am 24. und 25. April 2004 im Hotel Noga Hilton, Quai du Mont-Blanc, Genf. Vorbesichtigung: Ab dem 21. April 2004 im Noga Hilton, Genf.



Antiquorum: Die Gala-Auktionen 2004

Genf 24./25. April 2004

New York 26. Mai 2004. Online-Auktion 27. Mai 2004

Hongkong 6. Juni 2004

New York 22. September 2004. Online-Auktion 23. September

Genf 16./17. Oktober 2004

Genf 13./14. November 2004

New York 1. Dezember 2004. Online-Auktion 2. Dezember 2004



Zeitzeichen

«Die Zeit ist eine grosse Lehrerin. Schade nur, dass sie ihre Schüler umbringt.»

Curt Goetz, 1888-1960, deutscher Bühnenschriftsteller



Nachgefragt: Osvaldo Patrizzi, Gründer und Präsident von Antiquorum, Genf

«Wenn zwei Bieter mit sehr viel Geld die gleiche Uhr wollen, kann der Preis schon mal auf stolze 6 Millionen Franken steigen.»

Osvaldo Patrizzi, Gründer und Präsident des Genfer Uhren-Auktionshauses Antiquorum, kann in diesem Jahr das 30-jährige Firmenjubiläum feiern.

Vor 30 Jahren haben Sie das Auktionshaus Antiquorum gegründet. Was hat sich seit den Anfängen verändert? So ziemlich alles hat sich geändert, vom Kundenkontakt bis zum Handel selbst. Früher kaufte ein Kunde auf eigenes Risiko, heute geben wir bei Antiquorum eine Garantie auf jedes bei uns erworbene Stück. Auktionen haben sich nicht zuletzt dank technischer und logistischer Verbesserungen von einem lokalen zu einem globalen Ereignis entwickelt.

Sie sprechen hier wahrscheinlich die modernen Kommunikationsmittel an. Ja, dank Internet, Telefon und Handy kann man von überall auf der Welt aus an einer Auktion teilnehmen. In den letzten 30 Jahren hat sich im Auktionswesen mehr verändert als in den 300 Jahren zuvor. Es ist verständlich, zugänglich und universell geworden.

Welche Uhren sind momentan besonders gesucht? Lassen sich neue Trends ausmachen? Vor 30 Jahren gab es überhaupt keine Nachfrage nach Armbanduhren; es war die Blütezeit der Uhren und Taschenuhren. Heute, nach einer schlechten Zeit für Taschenuhren, kehrt das Interesse zurück. Denn während eine Armbanduhr mit Minutenrepetition 500000 Fr. kostet, kostet eine Taschenuhr mit Minutenrepetition 5000 Fr.

Das hängt möglicherweise mit der Charakteristik des Sammlers zusammen. Gibt es hier Unterschiede? Während man eine Taschenuhr eher im Safe aufbewahrt, wird die Armbanduhr getragen das sind zwei ganz unterschiedliche Arten zu sammeln. Interessanterweise gibt es selten Taschenuhren, die von höchster Qualität, schön emailliert und aussergewöhnlich gut erhalten sind. Grössere Uhren vor allem die dekorativen wurden weniger für Sammler denn als Einrichtungsgegenstand kreiert.

Wohin steuert der Trend? Der Trend geht heute eindeutig in Richtung Armbanduhren, wobei auch hier die gleichen Topmarken wie bei den Taschenuhren also etwa Patek Philippe, Vacheron Constantin und Cartier sehr gesucht sind. Aber nur ein perfekter Zustand garantiert einen Spitzenpreis. Stücke älterer Uhrenmacher wie Tompion, Breguet und Julien LeRoy sind nach wie vor wegen ihrer künstlerischen Qualität, ihres Mechanismus und ihrer Signatur gesucht.

Die Preise steigen und steigen. Ist ein Gipfel in Sicht? Es spielt heute eigentlich keine Rolle, ob eine Uhr in Fernost, in Europa oder in Amerika verkauft wird, da der Markt global ist. Wenn zwei Leute mit sehr viel Geld dasselbe Stück erwerben wollen, kann der Preis für eine Uhr schon einmal bis auf stolze 6 Mio Fr. steigen, wie das bei Antiquorum vor zwei Jahren passiert ist. Überhaupt gibt es heute viel mehr Leute, die bereit sind, für ein Objekt grosse Summen auszugeben. Ich glaube nicht, dass der Zenith schon erreicht ist. Es hängt davon ab, ob man aussergewöhnliche Stücke findet, was immer schwierig ist. Es gibt diese Stücke, aber sie sind über die ganze Welt verteilt.

In welchem Sektor sind vor allem Wertsteigerungen zu erwarten? Sicherlich immer noch auf dem Gebiet der Armbanduhren, die vor 20 Jahren noch kein Mensch kaufen wollte. Da gab es spektakuläre Sprünge. 1980 wurden Exemplare für 2000 Fr. gekauft, die heute für 2 Mio Fr. wiederverkauft werden. Eine solche Entwicklung halte ich jedoch durchaus auch in anderen Sammelgebieten auf dem Uhrensektor für möglich.

Sie lancieren neu die C2Ctime-Website. Konkurrenzieren Sie auf diese Weise nicht Ihre eigenen Auktionen? Ganz und gar nicht. Ein interessierter Kunde wird sich sowieso nach Informationen umsehen, wenn er ein Stück sucht. Dann ist es mir lieber, er findet sie auf unserer Website. Die dortigen Angebote sind bereits vorselektioniert, sodass das Risiko kleiner ist, einen schlechten Kauf zu machen.



C2Ctime: Gedacht als Alternative zu den klassischen Auktionen

Diesen März hat Antiquorum die Website www.C2Ctime.com lanciert, wo Liebhaber alles angeboten bekommen, was das Sammlerherz begehrt: Armbanduhren, Taschenuhren, Grossuhren, wissenschaftliche Instrumente, Chronometer sowie Maschinerie und Werkzeuge für Uhrmacher, Uhrenständer, Etuis, Bücher, Dokumente und Manuskripte. Ausserdem werden auch Ersatzteile, Zeiger, Zifferblätter, Kronen, Schliessen und Armbänder über die Website erhältlich sein. Dieser Customer-to-Customer-Service bietet eine Alternative zu den klassischen Auktionen von Antiquorum und zu den jeweils einen Tag später online stattfindenden A-Auktionen des Hauses. Interessierte haben hier die Möglichkeit direkt ohne Zwischenhändler zu kaufen und zu verkaufen. Die Auktionen erstrecken sich über zwei, drei oder vier Wochen, und das Online-System ist in der Lage, automatisch für einen Kunden mitzubieten. Bei entsprechendem Wettbewerb unter den interaktiven Bietern verlängert das Online-System sogar automatisch die Dauer einer Auktion. Eine einzigartige Gelegenheit für Uhrenenthusiasten aus aller Welt, miteinander in Kontakt und ins Geschäft zu kommen. Die Website bedient sich zudem eines Rating-Systems, mit dessen Hilfe sich die Nutzer nach jeder Transaktion gegenseitig beurteilen können. C2C stellt diese Informationen zusammen und macht sie den Nutzern in einem offenen Forum zugänglich, um falsche Darstellungen nach Möglichkeit zu verhindern. (ba)



Zeitzeichen

«Die Zeit ist immer reif; es fragt sich nur, wofür.»

Francois Mauriac, 18851970, französischer Romancier