Die Credit Suisse war schon immer eine Spur hemdsärmeliger unterwegs. Seit den 1980er Jahren eingefärbt vom Investmentbanking angelsächsischer Prägung, galt und gilt sie als unternehmerischer. Und als Bank, die ihren Akteuren viel Freiraum lässt.
Doch in Zeiten der Machtkämpfe auf oberster Führungsebene kann diese Firmenkultur leicht ins Negative drehen und für allerlei Ärger sorgen. Das war bereits unter Brady Dougan so, als die Investmentbanker über die Vermögensverwalter höhnten – wobei regelmässig Indiskretionen über interne Gifteleien ihren Weg in die Presse fanden. Das war unter Tidjane Thiam so, der mit einer engen Entourage die Bank per Ukas (und Überwachung) regierte.
Die Folge waren unendliche Zankereien zwischen dem Konzernchef (Thiam) und dem VR-Präsidenten (Urs Rohner), zwischen den Schweizern und den Angelsachsen, zwischen oben und unten.
«Diese Information war intern nur wenigen bekannt. Umso erstaunlicher, dass sie den Weg in die Boulevardpresse fand.»
Mit dem neuen Führungsduo Thomas Gottstein und Antonio Hórta-Osório sollen alles anders, besser, ruhiger werden bei der zweitgrössten Schweizer Bank. Das Silodenken soll aufgebrochen werden, der Stil weniger aggressiv, das Risikoprofil abgeschliffener. Dass dieser Bruch mit der Vergangenheit und die Implementierung einer neuen Kultur Jahre in Anspruch nehmen werden, zeigen die jüngsten Intrigen und Indiskrektionen.
Da wurde Thomas Gottstein via «Financial Times» als Juniorbanker beschrieben, dessen Schicksal längst besiegelt sei. An der Meldung war nicht viel dran, doch sie schadete dem CS-Topbanker enorm und liess auf Heckenschützen aus London schliessen.
Ebenso toxisch ist die Enthüllung durch den «Blick», welche Horta-Osório als Vielflieger und insbesondere als Quarantäne-Brecher überführt. Diese Information, heisst es, war intern nur wenigen bekannt. Umso erstaunlicher, dass sie den Weg in die Boulevardpresse fand. Für Horta-Osorio, der sich als Mann des Kulturwandels sieht, ist die korrekte Meldung ein empfindlicher Rückschlag.
7 Kommentare
...und diese Person soll das Risk-Management der Credit Suisse verbessern? Das ist ein Hohn! Dieses Unternehmen hat ja gar keine Glaubwürdigkeit mehr! Aktie = aussteigen!
Miserables Vorbild. Passt in die endlosen Skandalgeschichten dieser Bank. Holt nur noch mehr Ausländer auf Schweizer Chefposten. Mir tun die ehrlichen und fleissigen Mitarbeitenden dieser Bank leid. W. Hoppler
Wo bleiben die Vorbilder ?
Horta Osorio ist einer der vielen Menschen, die erkannt haben, welcher wissenschaftlich völlig unfundierte Unsinn die herrschenden Corona-Regeln sind, welch unerhörter Anschlag auf die Freiheit und Menschenwürde. Wäre vielleicht mal ein Thema für Ihr ehrenwertes Blatt, statt eine Kopf-Jagd auf Personen, die sich ihre berechtigte Freiheit nehmen.
@ Werfur.
Bitte, verraten Sie uns, von wo Sie die "wissenschaftlich völlig unfundierte Unsinn" haben (Artikel, Studie, Autor/in, Zeitschrift). Wo können wir diese lesen.
Ausserdem hat Horto Osorio sowieso nichts erkannt. Er setzt ganz einfach die Linie von früheren ex-CS Chefs fort, i.e. er führt sich wie einen Pascha auf.
Welch einen hirnlosen Kommentar... oder hat Sie Horta Osorio dazu aufgefordert. Entweder man beobachtet mit offenen Augen die Entwicklung des Corona, beobachtet seine Umgebung und stellt fest, dass diese Welle gefährlich ist und somit ALLES unternimmt, um sie nicht zu eliminieren aber reduzieren oder... man schreibt einen solchen Unsinn. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.
Horti-coroni