Die Bargeld-Reserven der amerikanischen Unternehmen sind im vergangenen Jahr massiv gestiegen. Laut einer Studie der Ratingagentur Moody's sassen die Konzerne Ende 2013 auf rund 1,6 Billionen Dollar Cash. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Anstieg von 12 Prozent und beinahe eine Verdoppelung der Reserven gegenüber der Zeit kurz vor der Finanzkrise.
Grund für die das Hamstern von Bargeld dürfte vor allem eben diese Finanzkrise sein: Die turbulenten Jahre mit hohen Verlusten und schmerzhaften Umsatzrückgängen sind nicht vergessen. Kreditklemmen machten das Aufnehmen von frischem Geld zur Herausforderung. Auch gesunde Konzerne hatten Probleme, kurzfristig ihre Anleihen zu bedienen. Die heutigen Cash-Reserven zeigen, dass die Unternehmen auch nach der Finanzkrise auf Nummer sicher gehen und ihre Positionen weiter ausbauen. Laut Moody's trägt das viele Bargeld ebenso dazu bei, eine gute Bonitätsnote zu behalten.
Apple hat über viermal soviel wie Deutschland
Am meisten gehamstert hat im vergangenen Jahr der iPhone-Hersteller Apple. Der US-Konzern sitzt mittlerweile auf Bargeldpositionen von rund 159 Milliarden Dollar. Damit hat er mehr Geld auf der hohen Kante als viele wohlhabende Staaten rund um den Globus: Apple sticht etwa Malaysia (130 Milliarden Dollar), Dänemark (82 Milliarden Dollar), Katar (41 Milliarden Dollar) oder Deutschland (39 Milliarden Dollar) aus.
Auch andere US-Multis schwimmen in Cash-Reserven und konkurrieren mit ganzen Volkswirtschaften. So haben die Technologiefirmen Microsoft, Google, Verizon und der Pharmariese Pfizer zwischen 54 und 84 Milliarden Dollar an Barem gebunkert.
Schweiz liegt vor Apple und Co.
Laut «Business Insider» sind die Cash-Bestände aller US-Unternehmen höher als die gesamten Devisen-Reserven von Japan, der demnach zweitreichsten Nation der Welt. Das Land verfügt über rund 1200 Milliarden Dollar. Nur China hat mit knapp 4000 Milliarden Dollar noch mehr in den Tresoren.
Apple, Microsoft, Verizon und Pfizer kamen 2013 zusammen auf 405 Milliarden Dollar. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von über 16 Prozent und mehr als die Reserven jeweils von Singapur, Hongkong, Südkora und Indien. Die fünf Top-Konzerne haben laut «Business Insider» mehr Geld auf der Seite als die meisten asiatischen Staaten. Auch die Eurozone kann nicht mithalten. Ihre Devisen-Positionen beliefen auf 221 Milliarden Dollar.
Dafür kann es die Schweiz mit den Top-Fünf-Unternehmen aus den USA aufnehmen. Die Schweizerische Nationalbank wies zum Jahresende 2013 einen Bestand von gut 435 Milliarden Franken an fremden Währungen aus.