Apple hat heimlich mit Space X und T-Mobile USA zusammengearbeitet, um die Unterstützung des Starlink-Netzwerks in seine neueste iPhone-Software einzubauen. Damit schafft der Tech-Riese eine Alternative zum firmeneigenen Satellitenkommunikationsdienst. 

Die Unternehmen haben iPhones mit dem Starlink-Dienst von Elon Musks Space Exploration Technologies getestet. Das berichten Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Das jüngste Software-Update für das Smartphone, das am Montag veröffentlicht wurde, unterstützt diese Technologie nun.

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Die Kooperation ist eine Überraschung: T-Mobile hat Starlink bisher nur als Option für Telefone von Samsung angeboten, wie zum Beispiel die Modelle Z Fold und S24. Apple stellt unterdessen bereits ein Angebot von Globalstar zur Verfügung, mit dem Verbraucher und Verbraucherinnen ausserhalb des Mobilfunkbereichs Texte versenden und Notrufe tätigen können.

T-Mobile startet Betatest

Der Mobilfunkanbieter gibt Kundinnen und Kunden nun die Möglichkeit, sich für eine frühe Version des Starlink-Dienstes anzumelden. Diese Woche hat der Anbieter eine kleine Anzahl von iPhones als Teil eines Betatests bereits aktiviert.

Die ersten Nutzenden erhielten Textnachrichten von T-Mobile, in denen es hiess: «Sie sind in der T-Mobile Starlink-Beta. Sie können jetzt von praktisch überall aus per Satellit in Verbindung bleiben. Um eine bessere Netzabdeckung zu erhalten, aktualisieren Sie bitte auf iOS 18.3.» Nutzerinnen und Nutzer, die an dem Programm teilnehmen, haben einen neuen Schalter in ihren iPhone-Mobilfunkeinstellungen, um die Satellitenfunktion zu verwalten.

Ein Apple-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab, während T-Mobile sich dazu äusserte: Der Test beginne «mit ausgewählten optimierten Smartphones», und die vollständige Einführung werde «die grosse Mehrheit der modernen Smartphones unterstützen». T-Mobile hat die Betaversion auch für einige Nutzerinnen und Nutzer geöffnet, die Android 15, die neueste Version des Google-Betriebssystems, verwenden. Ein Vertreter von Space X reagierte nicht sofort auf eine Anfrage nach einem Kommentar.

Seit Apple sich mit Globalstar zusammengetan hat, um im Jahr 2022 Satellitenfunktionen anzubieten, wird darüber spekuliert, ob das Unternehmen konkurrierende Netzwerke unterstützen könnte. Am Tag nach Apples Ankündigung für 2022 teilte Musk auf X mit, dass sein Unternehmen «einige vielversprechende Gespräche mit Apple über Starlink-Konnektivität» geführt habe.

Vorerst nur in den USA

Und so soll es funktionieren: Wenn sich ein T-Mobile-iPhone in einem Gebiet ohne Mobilfunkverbindung befindet, werden Geräte, die am Starlink-Programm teilnehmen, zunächst versuchen, sich mit Space-X-Satelliten zu verbinden. Ausserdem können die Nutzenden über das Satellitenmenü des Globalstar-Dienstes SMS-Nachrichten verschicken oder über Apple Notdienste kontaktieren. 

Die erste Version von Starlink ist ausschliesslich für den SMS-Versand vorgesehen. Space X und T-Mobile haben jedoch angekündigt, dass sie in Zukunft auch Datenverbindungen und Sprachanrufe anbieten wollen. Ausserdem ist das Programm vorerst nur in den USA verfügbar. Dies steht im Gegensatz zum Globalstar-Dienst von Apple, der in mehreren Ländern funktioniert. Space X beabsichtigt, Starlink auf andere Betreiber weltweit auszuweiten.

Es gibt einen weiteren grossen Unterschied zwischen den beiden Diensten. Bei der aktuellen Apple-Funktion müssen die Nutzenden ihr iPhone in den Himmel richten, um einen Satelliten zu finden. Die Starlink-Option hingegen ist so konzipiert, dass sie automatisch funktioniert – auch wenn sich das Telefon in der Tasche des Kunden befindet.

Mobilfunknetz beim Wandern

Sowohl die Starlink- als auch die Apple-Satellitenfunktion sind für den Einsatz in netzfernen Gebieten, wie zum Beispiel auf Wanderwegen, konzipiert, in denen kein Mobilfunknetz zur Verfügung steht. Die Funktionen können nicht an Orten genutzt werden, an denen ein Mobilfunknetz in Reichweite ist. Die Apple-Funktion wird von den meisten aktuellen iPhone-Modellen unterstützt, und das Unternehmen plant, sie noch in diesem Jahr in seine Ultra-Smartwatch zu integrieren, wie «Bloomberg News» berichtet.

T-Mobile hat diese Woche seine Website aktualisiert, um Betatestern mitzuteilen, dass das iPhone im Rahmen der Softwareversion iOS 18.3 unterstützt wird. Im Moment ist die Anzahl der Nutzenden in der Betaphase minimal, wobei T-Mobile plant, das Programm im Februar zu erweitern. In Apples Ankündigung von iOS 18.3 wurden KI-Funktionen und Fehlerbehebungen angepriesen, aber die Unterstützung von Starlink wurde nicht erwähnt.

Space X beantragte die Genehmigung, den Dienst ab Montag in der Betaphase zu testen. Die Federal Communications Commission erteilte Space X im November eine bedingte Genehmigung für seine Satelliten zur Ergänzung des Mobilfunknetzes von T-Mobile.

(Bloomberg/spi)