Apple und Facebook bieten Frauen eine kontroverse Karriere-Hilfe an: Sie bezahlen das Einfrieren von Eizellen. Damit können Frauen den Kinderwunsch aufschieben und sich in jungen Jahren auf ihre Karriere konzentrieren.

Apple zahlt nach eigenen Angaben ab Januar den Beschäftigten bis zu 20'000 Dollar für das Einfrieren und die Lagerung der Eizellen. Die Prozedur kostet in den USA etwa 10'000 Dollar, die Lagerung pro Jahr 500 Dollar. NBC News berichtete, auch Facebook habe damit begonnen, die Kosten dafür zu übernehmen. Das Unternehmen erklärte, man sei damit auf Wünsche aus der Belegschaft eingegangen.

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Das Einfrieren von Eizellen ist teuer, erfreut sich in den USA aber zunehmender Beliebtheit. Es bietet Frauen die Möglichkeit, eine Schwangerschaft ins höhere Alter zu verschieben und sich zunächst der Karriere zu widmen. Vor allem in Akademikerkreisen ist es längst kein Tabu-Thema mehr und wird in zunehmendem Masse als probates Mittel angesehen, die tickende biologische Uhr zu überlisten.

Ein Teil der Sozialleistungen

Der iPhone-Konzern und das weltgrösste Soziale Netzwerk betonen, die Massnahme sei lediglich ein Teil ihrer Sozialleistungen für Frauen und Familien, sie bieten ihren Mitarbeitern mit Kinderwunsch aber auch andere Möglichkeiten: So verweist Apple auf verbesserte Konditionen für einen Mutterschaftsurlaub und die Übernahme von Kosten, wenn Mitarbeiter ein Kind adoptieren.

Bei Facebook bekämen Mitarbeiter nach der Geburt eines Kindes vier Monate bezahlten Urlaub und eine zusätzliche Zahlung von 4000 Dollar, sagte eine Sprecherin dem Finanzdienst Bloomberg. Ausserdem gebe es eine subventionierte Kinderbetreuung.

Negative Reaktionen im Netz

Die finanzielle Unterstützung für das Einfrieren von Eizellen löste im Netz dennoch negative Reaktionen aus. So titelte das Blog «Gawker», Apple und Facebook zahlten die Behandlung, «damit Frauen nie aufhören, zu arbeiten».

Die streitbare Mitarbeiterhilfe, die als erster der Sender CNBC enthüllte, fällt in eine grosse Debatte über die Lage von Frauen im Silicon Valley. Sie machen oft weniger als ein Drittel der Belegschaft in IT-Unternehmen aus und sind auch in den Führungsetagen unterrepräsentiert.

(sda/reuters/ccr)