Die Beziehung der Credit Suisse zu Archegos entpuppte sich im Nachhinein als grosser Fehler: Der Crash des US-Hedgefonds kostete die Bank rund 5 Milliarden Franken - und stürzte die Nummer zwei auf dem Schweizer Finanzplatz in eine tiefe Krise. Denn kurz zuvor hatte die CS bereits durch Greensill Capital einen grossen Schaden erlitten.
Die Fehlgriffe zeigten die - grossen - Risiken in der Strategie der Grossbank auf.
Die Absturzgefahr bei Archegos war also gross. Deshalb überrascht nun ein Bericht der «Financial Times»: Den laut gut informierten Quellen nahm die Bank im letzten Jahr lediglich 16 Millionen Franken Gebühren über Archegos ein. Mit anderen Worten: Die hohen Risiken zahlten sich offenbar gar nicht aus.
Zudem begnügte sich die Bank demnach mit einer tiefen Marge und liess dem US-Partner mehr Spielraum als beispielsweise Goldman Sachs. Im Gegensatz zur Schweizer Bank erlitt die US-Bank auch nur einen kleinen Schaden durch den Crash von Archegos.
Die CS-Führung verspricht jetzt eine Wende, sie will die Lehren aus dem Debakel um Archegos und Greensill ziehen. «Ich bin überzeugt, dass wir die richtigen Schlüsse ziehen werden mit dem Ziel, dass solche Ereignisse nie wieder vorkommen», sagte CEO Thomas Gottstein am vergangenen Freitag an der Generalversammlung.
(mbü)