Neue Wege der Kunst- und Musikförderung will eine Stiftung gehen, die derzeit in Luzern eingerichtet wird: Die Art Mentor Foundation Lucerne nennt als Zweck zwar nur die «Förderung von bildender Kunst, klassischer und zeitgenössischer Musik sowie deren Vermittlung im In- und Ausland». Andrea Lukas, die Geschäftsführerin der Stiftung, macht allerdings deutlich, dass geplant sei, innerhalb der Förder- und Sponsorenszene eher unkonventionelle Nebenpfade zu beschreiten. Ziel sei die «Präsentation bislang nicht zugänglicher Kunstwerke». So kann Stiftungsgeld für Restaurierungsarbeiten eingesetzt werden, zur Vermittlung von Kunstausstellungen und zur Finanzierung von musikalischen Uraufführungen in Stilrichtungen, die nicht ausgesprochen massentauglich sind.

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Mit der in Frankreich tätigen Schweizer Dirigentin Graziella Contratto und Peter Nisbet, dem Leiter eines Harvard-Museums, hat die Art Mentor Foundation zwei Koryphäen ins Kuratorium berufen, das vom Luzerner Rechtsanwalt Hans Müller präsidiert wird.

Bereits zeichnen sich erste Fördermassnahmen in der Schweiz und im Ausland ab. So wird Art Mentor im Basler Kunstmuseum die Ausstellung von Werken des deutschen Kunstprofessors Joseph Beuys mit einer wissenschaftlichen Publikation bereichern. Ein anderes Schweizer Museum wird Geld für einen Sammlungsfonds bekommen.

Schwergewicht der Stiftung wird daneben eine gezielte Förderung von Nachwuchsmusikern sein. Für die nächste Lucerne Festival Academy zahlt die Art Mentor Foundation Zuschüsse. Zum Kunstfest Weimar lädt die Luzerner Stiftung im Spätsommer sowohl das St.-Petersburger Jugendorchester als auch das Thüringer Pendant ein.

Wie viele Franken der Art Mentor Foundation zur Verfügung stehen, hütet Andrea Lukas als Betriebsgeheimnis. Allenfalls einen Hinweis gibt die promovierte Kunsthistorikerin: Die Stiftung wird gespeist aus Teilen des Erlöses aus dem Verkauf der Boehringer-Mannheim-Gruppe, die für einen zweistelligen Milliardenbetrag an die Basler Roche ging. WP