Die Grossbank Credit Suisse (CS) hat den zweiten - wichtigeren - Teil des US-Stresstests nur mit Auflagen bestanden. Dies teilte die US-Notenbank Fed am Donnerstag (Ortszeit) mit. Insgesamt mussten sich 18 grosse Finanzinstitute der Prüfung unterziehen.

Das Urteil «bestanden mit Auflagen» bekam die CS, weil die US-Aufseher Schwächen im Prozess der Kapitalplanung fanden. Die Credit Suisse kündigte noch in der Nacht auf Freitag an, die Mängel bis Oktober beheben zu wollen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Deutliche Fortschritte bei der Deutschen Bank

Konkret bedeutet das, dass die amerikanische CS-Tochter der Muttergesellschaft in Zürich nur unter Auflagen Mittel überweisen darf. Die UBS bestand den so genannten Dodd-Frank-Stresstest ohne Auflagen.

Die Kapital-Situation der CS wurde von den Prüfern zwar als gut erachtet – mehr noch: mit einer Tier-1-Ration von über 25 wies die Schweizer Bank sogar den solidesten Wert aller überprüften Institute aus. Ungenügend sei aber, wie die Bank ihre Handelsverluste im Falle einer schweren Marktkrise prognostiziere.

Die Deutsche Bank, bei der Experten gewisse Zweifel geäussert hatten, kam bei dem zweiten Teil der Prüfung ebenfalls ohne Auflagen durch. Die Überprüfung der US-Tochter des grössten deutschen Geldhauses habe gezeigt, dass das Institut deutliche Fortschritte erzielt habe, hiess es.

Damit kann der Finanzkonzern aus den Vereinigten Staaten künftig wieder Geld zur Muttergesellschaft in Frankfurt überweisen, ohne die Fed fragen zu müssen. Im vergangenen Jahr war die Bank als einziges Institut durchgefallen und hatte seitdem diese Bedingung erfüllen müssen.

18 in- und ausländische Institute geprüft

Konkret spielen die staatlichen Überwacher durch, wie sich die finanzielle Lage einer Bank bei zwei verschiedenen Krisenszenarien an den Märkten verändern würde. Die Ergebnisse der ersten Runde der jährlichen Belastungsprobe waren vor einer Woche veröffentlicht worden. Insgesamt mussten sich dieses Mal 18 in den USA aktive in- und ausländische Institute der Prüfung stellen, im vergangenen Jahr waren es noch 34 gewesen.

Mit dabei waren auch die Citigroup, Goldman Sachs, Morgan Stanley, JP Morgan und die Bank of America. Aus dem Ausland wurden neben Deutscher Bank und Credit Suisse auch deren Schweizer Konkurrentin UBS, die kanadische Toronto-Dominion-Bank und den US-Ableger der britischen Barclays Bank unter die Lupe genommen.

(sda/gku/rap)