Am Bau wird heute mustergültig vorgelebt, was andernorts nur schleppend funktioniert: Die effiziente Ausschreibung und Vergabe von Aufträgen über das Internet.

«Wir könnten für den November vielleicht noch einen guten Auftrag brauchen. Schau mal schnell, was gerade so an Ausschreibungen da ist!», bittet Pino Ferrari, der Geschäftsführer eines Gipserbetriebes, seine Sekretärin. Was früher nur schwer möglich gewesen wäre, wird heute von ihr mit wenigen Mausklicks prompt erledigt. Denn über die Branchenplattform Olmero (www.olmero.ch) hat sie Zugriff auf aktuelle Bau- und Handwerksausschreibungen von Generalunternehmern, Bauherren und Architekten. Sie kann sich online direkt um Teilnahme bewerben bzw. eine Offerte einreichen.

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Wenigstens im Internet boomt der Bau

Die Firma von Pino Ferrari ist damit eines von über 2700 Unternehmen, die wie etwa 60 beteiligte Bauzulieferbetriebe Zugang zu Aufträgen im Gesamtwert von mehreren Mrd Fr. haben.

Obwohl das Bauhandwerk zu den traditionellen Wirtschaftszweigen zählt, werden hier die Möglichkeiten des Internets mittlerweile intensiv genutzt. So werden über Olmero, ein Spin-off der ETH Zürich, an dem unter anderem führende Generalunternehmen der Bauwirtschaft beteiligt sind, dieses Jahr voraussichtlich über 6000 Aufträge online vergeben. Dies entspricht einer Steigerung von mehr als 40% gegenüber dem Vorjahr.

Jedes Bauwerk ist einzigartig und weist individuelle Rahmenbedingungen auf, wie z.B. Funktion, Form, Grösse und Lage. Daher wird am Bau die Auftragsvergabe über Ausschreibungen von Projekt zu Projekt immer wieder von neuem geregelt. Generalunternehmer und Architekten müssen entweder auf eigene Rechnung oder im Namen ihrer Bauherren für jede Aufgabe hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Offertpreis geeignete Baumeister, Gipser, Schreiner etc. finden.

Die Briefpost hat längstens ausgedient

Der Einsatz des Internets zur Ausschreibungsabwicklung ermöglicht ihnen hierbei zum einen die Reduzierung von Kopier- und Versandkosten. Denn anstatt wie bis anhin bei einem Hochbau für 30 verschiedene Arbeitsgattungen jeweils zirka acht bis zehn potenziellen Auftragnehmern die Ausschreibungsdokumente in Papierform zuzustellen, lassen sich diese nun schnell und kostengünstig in elektronischer Form übermitteln. Zum anderen ist es möglich, auch neue, leistungsstarke Unternehmer zu finden. Durch einen durchgehend elektronischen Dokumentenfluss können zudem Bearbeitungsfehler und die zeitraubende manuelle Erfassung von Offert- oder Ausschreibungstexten in die eigenen EDV-Systeme vermieden werden. Hierdurch werden Kostenersparnisse und Qualitätsverbesserungen erreicht, von denen letztendlich auch die Bauherren als Kunden der Generalunternehmen und Architekten profitieren.

Im Gegenzug können sich Baumeister und Handwerker jederzeit einen Überblick über die aktuelle Marktsituation verschaffen. Auch der Zugang zu neuen Auftraggebern kann einfacher gelingen. Statt sich wie bis anhin per Brief schriftlich um die Teilnahme an mühsam evaluierten Ausschreibungen zu bewerben, geschieht dies jetzt per Mausklick direkt an den zuständigen Entscheidungsträger beim Generalunternehmer.

Auch Pino Ferrari hat auf diese Weise schon einige Auftraggeber gewinnen können. Er kann die Ausschreibungsdokumente direkt am Bildschirm bearbeiten und als Offerte einreichen, sodass sein Angebot Sekunden später dem ausschreibenden Auftraggeber vorliegt. Direkt in den Ausschreibungen findet er zudem Bauzulieferer, an die er ebenfalls per Mausklick eine Offertanfrage für die im Auftragsfall benötigten Materialien und Bauprodukte richten kann.

Anfangs wurde das neue Verfahren vorwiegend von grossen und namhaften Generalunternehmen eingesetzt. Mittlerweile wird es jedoch auch von lokalen Auftraggebern bei kleineren Projekten angewendet.

Markus Schulte, Dr. sc. techn. ETH/SIA, Mitglied der Geschäftsleitung, Olmero AG, Glattbrugg.



Olmero: Prozessabläufe vereinfachen - Kommunikation unterstützen

Die Olmero AG mit Sitz in Glattbrugg trägt durch moderne Internetapplikationen und professionelle Beratungs-Dienstleistungen zu Effizienzsteigerungen in der Bauwirtschaft bei. Sie unterstützt die Kommunikation der am Bau Beteiligten und hilft, Prozessabläufe zu vereinfachen. Hierzu ist sie heute auf drei Tätigkeitsgebieten aktiv.

- Projektraum: Als zentrale Projektdrehscheibe ermöglicht der Projektraum eine verbesserte Zusammenarbeit der Beteiligten. Diese erhalten zu jeder Zeit Zugriff auf die aktuellen Projektdokumente (Protokolle, Pläne, Nachrichten).

- Repro-Service: Seit Ende 2003 steht auch ein leistungsfähiges Reprographiecenter zur Verfügung.

Die Geschäftsleitung und die 23 Mitarbeitenden verfügen als Bau- und/ oder IT-Fachleute über ausgewiesene Fachkenntnisse und umfassende Praxiserfahrungen.

Am Aktienkapital der Olmero AG sind namhafte Unternehmen der Baubranche beteiligt. Sie haben Olmero als strategische Partner bei der Finanzierung des Geschäftsaufbaus, durch ihr Praxis-Know-how sowie beim Aufbau der Marktpräsenz unterstützt. Die Partnerfirmen verfolgen gemeinsam das Ziel einer stetigen Verbesserung der Zusammenarbeit in der Baubranche. (schu)

www.olmero.ch



So funktioniert die Ausschreibungsplattform

Ausschreibende Auftraggeber: Generalunternehmer, Architekten und Bauherren platzieren ihre Ausschreibungen auf der Plattform, laden Unternehmer zur Teilnahme ein und vergleichen die eingehenden Offerten.

Ausführende Unternehmer: Unternehmer erhalten eine Übersicht über die für ihr Tätigkeitsgebiet und ihre Region interessanten Ausschreibungen. Sie können sich bei den Ausschreibenden per Mausklick um Teilnahme bewerben, Zugriff auf die Ausschreibungsdokumente nehmen, ihre Offerten direkt am Bildschirm erstellen und diese online einreichen.

Bauzulieferer: Händler sowie Produzenten präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen bei den ausschreibenden Auftraggebern und den ausführenden Unternehmern. Sie bekommen aktuelle Projekt- bzw. Ausschreibungsinformationen und erhalten Online-Offertanfragen direkt aus den laufenden Ausschreibungen. (schu)