Die Familie von Finck zieht sich als Aktionärin beim Warenprüfkonzern SGS weitgehend zurück. Die deutsche Industriellenfamilie stellt 960'000 SGS-Aktien oder 12,7 Prozent des gesamten Aktienkapitals zum Verkauf, teilte das Genfer Unternehmen mit.

Nach Abschluss der Transaktion werde die Familie von Finck noch rund 3 Prozent des Aktienkapitals der SGS halten, erklärte die mit dem Platzierungsverfahren betraute Credit Suisse. Die Familie trenne sich «vor dem Hintergrund ihrer langfristigen Investitionsstrategie und Vermögensplanung» von einem Grossteil ihres SGS-Anteils.

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Der verbleibende Anteil unterliegt einer Sperrfrist von 180 Tagen, heisst es weiter. Zum heutigen Zeitpunkt seien keine weiteren Verkäufe geplant.

Verschwiegene Milliardäre

Damit geht eine Ära zu Ende. Die nun reduzierte SGS-Beteiligung bestand seit rund einem Vierteljahrhundert. Vor gut zehn Jahren bereits hatte sich die als verschwiegen geltende Familie von Finck von einem guten Teil ihrer SGS-Beteiligung getrennt. Damals reduzierte sie ihren Anteil von 25 auf noch 15 Prozent.

Neben der Familie von Finck sind die belgisch-kanadischen Unternehmerfamilien Frère und Desmarais die zweite grosse Aktionärin von SGS. Sie hält über die Beteiligungsgesellschaft GBL einen SGS-Anteil von 16,6 Prozent. GBL stockte nun ihren Anteil auf 18,9 Prozent an SGS auf. Zugleich vergrösserte sich der Free Float.

Die von Fincks gehören mit einem Vermögen von 6,5 Milliarden Franken zu den 300 Reichsten der Schweiz. In der Schweiz kontrolliert die Familie etwa die Industriegruppe von Roll und die Mövenpick Holding.

(awp/reuters/tdr)