Die im März 2011 losgetretene Insiderhandel-Affäre ist für Sonova vermutlich ausgestanden. Der Hörgerätehersteller aus dem Zürcherischen Stäfä hat sich mit mehreren Investoren aussergerichtlich geeinigt. Sonova bezahlt den Anlegern 2,6 Millionen Franken.
Die Forderungen der von der belgischen Organisation Deminor vertretenen Investoren hatte sich auf 26 Millionen Franken belaufen. Mit der Einigung sei die Angelegenheit «ohne Anerkennung einer Rechtspflicht und zur vergleichsweisen Erledigung sämtlicher Ansprüche» erledigt, teilte Sonova mit.
Hintergrund der Affäre ist eine Gewinnwarnung im März 2011. In den Augen mehrerer Investoren wurde diese zu spät veröffentlicht, was bei den Anlegern zu Verlusten geführt hatte. Im Juni 2012 befand die Sanktionskommission der Börsenbetreiberin SIX, Sonova hätte die schlechten Umsatzzahlen zu spät publiziert.
Zusätzliche Brisanz erhielt der Fall, weil mehrere Sonova-Topmanager wenige Tage vor der Gewinnwarnung Aktien und Optionen ihres Unternehmens im Wert von über 47 Millionen Franken verkauft hatten. Es bestand der Verdacht des Insiderhandels. Das Führungstrio von Sonova trat daraufhin von ihrem Amt zurück. Der Finanzchef wurde bisher vom Verdacht entlastet.
(tke/muv/sda)