Ein Tesla ist besonders anfällig: Eine Umfrage unter Tausenden Neuwagen-Käufern besagt, dass die Elektroautos aus dem Hause Musk weitaus mehr Probleme verursachen als jene jeder anderen Marke.
Erhoben wurde dies von der amerikanischen Autotest-Plattform JD Power. Für die Auswertung wurden Besitzer von 32 Automarken befragt, und zwar 90 Tage nach der Anmeldung eines neuen Wagens. Registriert wurde dann die Anzahl der gemeldeten Mängel auf 100 Autos. Dabei kann es sich von Problemen mit dem Bord-Entertainment oder dem Motor bis hin zur Lackierung handeln.
Im Durchschnitt meldeten die Neuwagen-Besitzer in diesem Zulassungsjahr 166 Mängel auf 100 Fahrzeuge. Bei Tesla am untersten Ende waren es 250 Probleme auf 100 Fahrzeuge. Bei Kia und Dodge, den Marken mit der besten Bewertung, tauchten 136 Mängelfälle auf.
Je einfacher, desto besser bewertet
Obwohl sich Tesla als State-of-the-Art-Auto betrachtet, weisen die Modelle mehr Mängel als die aller anderen Automarken zusammen auf. Gemeldet wurden beispielsweise Lackierungsfehler, aber auch eine schlechte Passform der Karosserieteile sowie Software-Fehler.
Das Fazit aus der Studie ist eindeutig: Je weniger Technologie in einem Auto steckt, desto besser schneidet es ab – es kommt durch die Einfachheit schlichtweg zu weniger Problemen. Deshalb erscheinen auch die Modelle von deutschen Premiumherstellern wie BMW, Mercedes oder Porsche eher unterdurchschnittlich.
Tesla ist zum ersten Mal dabei
Tesla war bisher nie Teil der Studie von JD Power gewesen, da der kalifornische Autohersteller den Researchern nicht die nötigen Einblicke gewährt hatte. Dieses Jahr war aber trotzdem eine Stichprobe bei Tesla-Besitzern möglich, die meisten mit einem Model 3.
- Die Studie der Konsumenten-Plattform JD Power: «Best Car Ratings of 2020».
Für Doug Betts von JD Power häufen sich diverse Probleme bei Tesla: Lackfehler, schlechte Passform von Karosserieteilen, schwer zu öffnende und zu schliessende Kofferräume und Motorhauben, Windgeräusche sowie Quietschen und Klappern während der Fahrt.
Das Tech-Gadget-Problem
JD Power unterstreicht in der Studie aber auch, dass sich die Probleme bei Tesla-Fahrzeugen von denen «traditioneller» Automarken unterscheiden. Ein Viertel der erwähnten Probleme bei den Besitzern eines neuen Teslas haben mit dem Bord-Entertainment zu tun.
Zu den häufigsten Beschwerden gehören die eingebaute Spracherkennung, die Android-Auto-/Apple-CarPlay-Konnektivität, die Bedienung der Touchscreens, das eingebaute Navigationssystem sowie die Bluetooth-Konnektivität.
Dass Teslas Mängel aufweisen, ist nichts Neues. Bei dieser Studie wurden aber besonders Produktions- und Fabrikationsfehler untersucht – und nicht etwa die Batterien oder das System zum autonomen Fahren der Fahrzeuge. Schliesslich wurden Elektroautos und Verbrenner gleichermassen getestet.
Gefährlich wird es selten
Der kalifornische Autobauer sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen im Zusammenhang mit Unfällen. Dabei handelte es sich aber um ein mögliches Versagen im Selbstfahr-Modus des Wagens. Dabei fuhr ein Tesla vor rund zwei Jahren eine Velofahrerin in Kalifornien an und verletzte sie tödlich.
Ebenfalls vor rund zwei Jahren geriet ein Tesla auf der Autobahn im Tessin in Brand, der Insasse verstarb. Eine mögliche Ursache dafür könnte die Batterie gewesen sein.
(tdr)
Der Tesla Model 3 ist heiss begehrt, der Kult um Konzernchef Elon Musk nimmt religiöse Züge an. Ein Tech-Report warnt: Der Erwerb des Autos sollte gut überlegt sein – aus diesen Gründen. Mehr dazu hier.