Wer sich demnächst ans Steuer einer E-Klasse von Mercedes-Benz setzt, muss bisherige Gewohnheiten ablegen: Das autonome Lenkrad bewegt sich in den Händen des Fahrers und dirigiert das Fahrzeug auf Autobahnen und Landstrassen.

Die bislang erst in Tests eingesetzte Technik wird voraussichtlich ab März 2016 angeboten, wenn das überarbeitete Modell der Daimler AG in den Verkauf kommt. Mit dem Eingreifen des Lenkpiloten in die Fahrzeugsteuerung wird deutlich, wie weit die Assistenzsysteme fortgeschritten sind, seit Mercedes 1998 erstmals Hilfen einbaute, die das Tempo zum Vorderwagen anpassten.

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«Schon bald legen wir die Messlatte ein Stück höher», sagte Mercedes Vorstandsmitglied und Entwicklungschef Thomas Weber mit Blick auf das autonome Fahren.

Nimmt der Fahrer die Hände zu lange vom Lenkrad weg, leuchtet ein Signal auf. Dauert der Zustand an, ertönt ein Warnsignal. Danach schaltet sich das autonome Lenkrad ab.

Mercedes ringt um die Vorherrschaft

Der Bereich ist einer von vielen Schauplätzen, in denen Mercedes um die Vorherrschaft ringt mit anderen deutschen Premiumherstellern, darunter Audi und BMW. Mercedes will bis 2020 weltweit beim Absatz von Luxusfahrzeugen auf den ersten Rang vorrücken. Dabei lotet Daimler aus, was angesichts geltender Gesetze machbar ist, die in den meisten Fällen vorsehen, dass der Fahrer stets in der Lage sein muss, das Fahrzeug zu kontrollieren.

Die Technik entwickle sich rascher, die Strassenverkehrsgesetze könne nicht Schritt halten, sagte Wolfgang Bernhart, Partner bei Roland Berger Strategy Consultants in Stuttgart. Noch gebe es keine gesetzliche Grundlage für zunehmend autonome Fahrerassistenzsysteme, ergänzte Bernhart.

(bloomberg/ccr)