Während sich die Zuwachsraten in der internationalen Automobilindustrie seit Jahren eher marginal ausnehmen, attestiert Credit Suisse First Boston der Schweizer Zuliefererindustrie in ihrer neusten Sektorstudie ein überdurchschnittliches Wachstumspotenzial.

Auch wenn die sechs untersuchten Firmen Georg Fischer, Saia Burgess, Komax, Rieter, Saurer und Sarna in ihrer Ausrichtung jeweils sehr verschieden sind, so sei ihnen doch eines gemeinsam, schreiben die Analysten in ihrer Beurteilung. Allesamt bewegen sie sich in spezifischen Nischen, die überaus wachstumsgetrieben sind. Wachstum, das im Wesentlichen auf neuen Technologien basiert und dem zunehmenden Bedürfnis nach mehr Komfort und Sicherheit entspricht, was gerade auch bei Fahrzeugen der Mittelklasse und im unteren Massenmarktsegment eine immer grössere Rolle spielt. Bezogen auf die einzelnen Unternehmen beurteilt die Studie die Wachstumsaussichten allerdings ganz unterschiedlich.

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Unterschiedliches Potenzial

Favorisiert werden Georg Fischer, Saia Burgess und Komax. In der Studie der CSFB werden alle drei als «Outperformer» eingestuft. Gerade Letztere dürften vom technologiegetriebenen Trend nach mehr Komfort und Sicherheit am allermeisten profitieren. Komax ist der globale Leader bei Kabelverarbeitungsmaschinen (über 50% Marktanteil). Saia Burgess ist die führende Herstellerin von Elektromotoren zum Beispiel für Klimaanlagen oder Schliesssysteme. Ein Pluspunkt ist für beide, dass der Elektronikanteil pro Fahrzeug unabhängig von der weltweit produzierten Anzahl Neuwagen zunimmt.

Zu den Unternehmen mit grossem Potenzial zählt CSFB aber auch den Georg-Fischer-Konzern. Dies vor allem wegen der enormen Anstrengungen, die Kurt Stirnemann in seiner erst relativ kurzen Zeit als CEO unternommen hat, um den Konzern fit zu trimmen.

Ebenfalls gut, doch mit Einwänden, fällt das Urteil der Analysten bezüglich Saurer und Rieter aus. Wie die anderen untersuchten Unternehmen sind auch sie im Automobilgeschäft gut positioniert. Eingetrübt werde das Entwicklungspotenzial aber bei beiden durch das zyklische Textilmaschinengeschäft, wo jederzeit mit einem Einbruch gerechnet werden müsse. CSFB stuft Rieter und Saurer deshalb als «neutral» ein.

Sogar als «Underperformer» eingestuft wird dagegen der Sarna- Konzern. Nach einer Überprüfung der Strategie will sich die Kunststoffspezialistin vom Automobilgeschäft trennen, um sich ganz auf die Sparte Bauabdichtungen zu konzentrieren. Der Rückzug aus dem Autozuliefergeschäft dürfte 2004 zu einem «substanziellen» Verlust führen.