Es war ein Wahlergebnis, das selbst dem Nordkoreaner Kim Jong Un ein Lächeln abgerungen hätte. Mit 98,84 Prozent der Aktionärsstimmen, also fast allen, wurde Axel Weber vor exakt zehn Jahren zum Verwaltungsrat und zum Präsidenten der UBS gekürt. Nächsten Mittwoch tritt Weber an der Generalversammlung wieder ab – ohne Blumenstrauss, ohne Standing Ovation. Die Corona-Pandemie verunmöglicht einen würdigen Abgang im Zürcher Hallenstadion, wo sich die UBS-Aktionäre im Frühling normalerweise versammeln. Und wie fällt die Bilanz von Präsident Weber aus?
► 1. Er drehte die Stimmung
Bei Amtsantritt 2012 tourte der neugewählte Weber durch die Schweiz, traf Regionenleiter in Chur, Lugano und in Sion und hörte sich die Klagen an. Die Stimmung in der Bank war mies, nachdem sie gleich zweimal hatte gerettet werden müssen – einmal durch die Nationalbank (Subprime-Krise) und einmal durch den Bundesrat (Crossborder-Streit mit den USA).