Die UBS strebt derzeit keine Fusion mit einer anderen europäischen Grossbank an. «Die UBS ist heute viel stärker als vor der Finanzkrise, dennoch käme ein Zusammenschluss mit einer anderen Bank, egal welcher, zum heutigen Zeitpunkt zu früh», sagte UBS-Verwaltungsratschef Axel Weber in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem «Tagesanzeiger».
Zur Frage einer möglichen Fusion mit der Deutschen Bank sagte er: «Das alles sind nur Planspiele.» Es werde viel über Zusammenschlüsse geredet, doch es passiere nichts. «Jede Firma muss sich Gedanken machen. Aber jetzt schon über Fusionen auf Gruppenebene nachzudenken, macht wenig Sinn. Diese lähmen Firmen über Jahre.» Die UBS selbst wolle primär aus eigener Kraft wachsen. «Bevor wir rennen wollen, müssen wir sicher laufen können.»
Kein baldiger Rücktritt
Er könne sich vorstellen, noch bis 2022 im Amt zu bleiben. Bei seiner Ablöse und jener von Bankchef Sergio Ermotti werde es kein «Hauruckverfahren», sondern möglichst einen geordneten Prozess geben.
Weiter äusserte sich der Bankmanager in dem Interview zur aktuellen politischen Lage. So ist er der Meinung, dass Brüssel nachbessern muss, damit der Rahmenvertrag mit der Schweiz nicht scheitert. Selbiges gelte auch für Grossbritannien. Denn ein harter Brexit wäre laut dem Manager eine der grössten Bedrohungen für die europäische Wirtschaft, auch für die Schweiz.
«Der Boom ist vorbei»
Zu den wirtschaftlichen Aussichten für die Schweiz im Spezifischen erklärte Weber, dass er von einer Inflation von einem Prozent in den nächsten beiden Jahren ausgeht. Die hiesige Wirtschaft werde 2019 derweil voraussichtlich noch mit 1,5 Prozent wachsen. «Der Boom ist vorbei», so Webers Worte.
(reuters/awp/gku/bsh)