Eigentlich läufts für die Axpo ganz gut. An der Jahrespressekonferenz konnte CEO Christoph Brand einen Reingewinn von 607 Millionen Franken präsentieren. Hinzu kommen Gewinne, die erst in den kommenden Jahren verbucht werden, aber aufgrund der hohen Strompreise schon heute erwirtschaftet wurden. Alleine im Handel hat die Axpo einen Betriebsgewinn (Ebit) von einer halben Milliarde eingefahren (mehr zu den Geschäftszahlen hier).
Wäre da nicht die verfahrene Aussenpolitik der Schweiz. Der zunehmend fehlende Marktzugang zum europäischen Strommarkt kostet den Aargauer Stromkonzern viel Geld: Um rund 200 Millionen Franken reduzierte die Axpo im vergangenen Geschäftsjahr den Wert ihres Pumpspeicherkraftwerks Linth-Limmern, nachdem es da schon in den Vorjahren hohe Impairments gegeben hatte.
Grund für die Wertberichtigung seien «Preiszenarien, Strompreiskurven, aber auch die Prognosen zum Einsatz und zu den Vermarktungsmöglichkeiten», sagt Finanzchef Joris Gröflin. «Da spielt auch der Zugang zum EU-Markt eine Rolle.»
An den aktuellen Strompreisen kann es nicht liegen, denn diese sind so hoch wie lange nicht mehr. Derzeit (9. Dezember) kostet Strom, der am Folgetag in der Schweiz geliefert wird, an der Strombörse zwischen 20 und 30 Rappen pro Kilowattstunde. Das ist ein Mehrfaches dessen, was Kleinkunden für den Strom bezahlen. Seit Ende August haben sich die Preise praktisch verdreifacht. Gleichzeitig schwanken die Preise recht deutlich, was dem Geschäftsmodell eines Pump-Speicherkraftwerks eigentlich entgegenkommen müsste.
Kein Zugang mehr zum Live-Handel
Allerdings wird aber immer klarer, dass die Schweiz auf absehbare Zeit vom so genannten Intraday-Handel, der Live-Börse, ausgeschlossen bleiben wird. Schweizer Kraftwerke können lediglich für den Folgetag Angebote machen, aber nicht in Echtzeit auf Preisschwankungen reagieren (siehe dazu das Interview mit Swissgrid-Chef Yves Zumwald).
Die EU argumentiert, dass eine solche Marktteilnahme Teil des EU-Binnenmarktes sei. Das Nein des Bundesrats zum Rahmenabkommen mit der EU hat diesen Zugang blockiert.
Entsprechend klein ist die Begeisterung von Konzernchef Brand für die Schweizer Politik. Es brauche zwingend eine Zusammenarbeit mit der EU, sagt er. «Die Schweiz ist ins europäische Netz integriert. Eine komplette Energieautarkie ist weder sinnvoll noch realisierbar.» Und: «Die Zeit drängt.»
Auch bei der Energiewende hänge das Land massiv hinterher. Grund dafür seien einerseits falsche oder nicht vorhandene Förderanreize, so Brand. Andererseits aber auch die mühsamen Bewilligungsprozesse. In der Schweiz dauere es «Dekaden», bis Bewilligungen für neue Kraftwerke ausgestellt würden. «Das geht natürlich nicht.»
Es sei sicher nachvollziehbar, wenn verhindert werde, dass Windparks ausgerechnet in ein Brutgebiet seltener Vögel gebaut würden. Weniger Verständnis hat Brand, wenn mit Verweis auf die Biodiversität auch das Aufstellen von Solarstrom-Modulen an Autobahn-Böschungen verhindert werde.
Stromlücke mit Solarstrom füllen
Anders als das Bundesamt für Energie geht die Axpo bis zum Jahr 2050 von einem Mehrbedarf an Strom aus. Ohne Zubau fehle der Schweiz nach dem Abschalten der Atomkraftwerke mehr als die Hälfte des Stroms. Die Axpo sieht die Lösung vor allem in Form eines Zubaus von Photovoltaik und – für den Winter – Reservekraftwerken mit «CO2-neutralem» Erdgas. Sprich: Gaskraftwerke, bei denen das CO2 abgefangen wird.
Auf die Frage, ob sich die Axpo um den Betrieb solcher Notkraftwerke bewerben werde, sagt Brand: «Wir sind offen. Wenn es zu einer Ausschreibung kommt, werden wir uns die Bedingungen anschauen.»
3 Kommentare
Selbst wenn man wenig Ahnung von den Energieträgern hat, sollte einem eigentlich der gesunde Menschenverstand sagen, dass man eine zuverlässige, billige und wenig Fläche verbrauchende Energieart wie KKW durch unzuverlässige, teure, naturzerstörende Windräder mit einem absurd hohen Flächenverbrauch ersetzen kann.
Wer Wind und PV will, die nur selten ausgelastet sind (Wind nur 21%) erzwingt in Wahrheit fossile Reservekraftwerke, die im besten Fall zu 79% Gas verbrennen.
Wenn man KKW durch Wind und PV ersetzen zu will, würde in jedem Fall MEHR CO2 ausgestoßen.
Wenn die Schweiz das Klima retten will, muss Sie die KKW durch neue KKW ersetzen. Am besten durch inhärent sicher wie die der Generation IV. Diese sind nicht nur billiger als die KKW der Generation III+ sondern verbrennen auch noch den Atommüll der alten, verursachen null Brennstoffkosten und benötigen kaum Fläche.
Die EU stellt mit der Ausgrenzung der AXPO ihre Beherrschungsansprüche gegenüber der Schweiz über Klimaziele. Denn die Nicht-Nutzung der Pumpspeicher beeinträchtigt die Klimaziele. Eine Lösung kann hier nicht in Schweizer Unterwürfigkeit liegen! Sorry Ihr müsst hart bleiben und zurückschlagen. Insb. kann man der EU schnell die Grenzen aufzeigen, wenn man sich weigert den Strom abzunehmen, sofern dieser keinen klar NEGATIVEN Preis hat. Ein paar Monate würden der EU schon auf die Sprünge helfen.
Es ist legitim, wenn die AXPO sein Subventionsgeschäftsmodell ausweiten will. Nur: Wind & PV schaden immer und dienen niemandem. Am wenigstens hilft der unzuverlässige Flatterstrom dem Klima. Ich habe bereits zweimal mit dem dt. ex-Bundesumweltminister Röttgen gesprochen. Er gibt es ungerne zu: Aber weder in der Banane noch sonst wo auf der Welt, gibt es eine ehrliche Aufstellung über den CO2-Ausstoß der Windräder. Das ist bis 2005 versucht wurden, aber die Daten waren für die grünlastigen Beamten in den Umweltämtern einfach entmutigend und der Öffentlichkeit nicht zumutbar. Für das Beschönigen des CO2-Ausstosses von Wind und das Kaputrechnen der KKW bezahlt man daher linke Vorfeldorganisationen wie bspw. das sog. Öko-Institut, eine aktivistische Anti-KKW-Lobbyorganisation.
• Der CO2-Ausstoss der bei der Rohstoffbeschaffung anfällt wird bewusst nur ansatzweise eingerechnet.
• Gerade der hohe CO2-Aussoß durch die Verwendung der Betonfundamente wurde lange überhaupt nicht angesetzt.
• Die fehlende CO2-Absortion durch für Wind gefällt Bäume wird ebenfalls unterschlagen.
• Auch der durch Netzausbau, Speicherung und Reservekraftwerke verursachte CO2-Ausstoß wird eben gerade NICHT den Windrädern zugeordnet, sondern auch noch dreist auf andere Energieträge umsortiert und Windräder schöngerechtet.
Schuld am Nichtzustandekommen des "Rahmenabkommens" [übriges ein Wort in typischer verharmlosender EU-Framing-Sprache] trägt sicherlich nicht die Schweiz, sondern die EU! Das wissen wir in der EU hier alle und geben es zu, zumindest wenn wir keine fanatischen Eurozentralisten sind wie viele.
Die EU agiert unter Missbrauch ihrer Größe in einer überheblichen Art und Weise von der Adolf H nur geträumt hat. Dies kommt nicht nur in völlig einseitigen Vertragsentwürfen. Man sieht es auch in der Art und Weise mit welchen Erpressungen die EU ihre Größe ausweitet.
Vielleicht bekommt man das in der Schweiz nicht so mit:
Die EU hat keine Verfassung. Gott sei Dank übrigens sonst stünde da drin, dass die EU über alles geht und wir Bürger und die Regionen keine Rechte hätten.
Jedenfalls setzt die EU ohne Verfassung gerade die Verfassungen der Nationalstaaten außer Kraft, wie die "Vertragsverletzungsverfahren" [ebenfalls EU-Framingsprache, in Wahrheit ist es ein Rechtsbruch und ein aggressiver Akt zur Machtausdehnung der miesen EU-Kommission] beweisen.
Besonders Polen haben die Eurozentralisten auf dem Kicker, denn die haben wie Ungarn noch eine Regierung, die nicht das Hirn verloren hat. Polen würde die Unabhängigkeit der Justiz zerstören, sagen die Eurozentralisten und die linken Staatsmedien plappern unkritisch die Narrative nach. Wahr ist, dass Polen auch nach der Reform immer noch ein ganz erheblich unabhängigeres Verfassungsgericht hat als wir hier in der Banane(nrepublik).
Während nun endlich in Polen ein Rentenalter für Richter vorgesehen ist, werden D Verfassungsrichter gleich für nur 12 Jahre gewählt, so dass man missliebige Richter, die sich anmaßen an die Verfassung zu halten, schnell wieder durch parteiische Polit-Juristen ohne (!) Ausbildung in Staatsrecht ersetzen kann, wie ex CDU-MdB Harbarth. In Polen werden neuerdings nicht einmal die Hälfte der Verfassungsrichter durch die Politik ernannt, In D alle!
Trotzdem hat die EU ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen eröffnet, aber D nicht. Wozu auch? Wir zahlen ja weiter absurde Abgaben und seit dem Brexit noch einmal 6 Mrd. € mehr.