Am Donnerstag haben Vertreter der SBB, der Stadt und des Kantons Zürich den Bahnhof Oerlikon offiziell eingeweiht. Sieben Jahre lang ist er unter vollem Betrieb umgebaut und erweitert worden. Der Bahnhof ist nicht nur für den Transport im Kanton Zürich wichtig, sondern auch für das Leben im Quartier.
Vertreter der SBB, der Stadt und des Kantons Zürich haben am Donnerstag den neuen Bahnhof Zürich Oerlikon mit den neuen Unterführungen und der Quartierverbindung offiziell eingeweiht. Die Bauzeit betrug knapp sieben Jahre. Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf rund 685 Millionen Franken.
Folgen der Durchmesserlinie
Täglich benutzen 100'000 Menschen den Bahnhof Oerlikon und 800 Züge fahren jeden Tag durch die Anlage. Der Umbau fand unter vollem Betrieb des Bahnhofes statt. Die Kapazität wurde erhöht. Der Bahnhof verfügt nun über acht statt sechs Gleise. Der Ausbau ist auch eine Folge der Durchmesserlinie nach Zürich: Elf Linien verkehren neu zwischen dem Hauptbahnhof und Oerlikon.
Den dadurch wachsenden Pendlerströmen wurde Rechnung getragen. Die Perrons wurden verbreitert, die Gleise dank einer Sondergenehmigung näher zusammengelegt. Die Unterführungen wurden vergrössert, beispielsweise die Personenunterführung Mitte von 4,5 Meter auf 12,5 Meter. Dort befinden sich auch Lifte zu allen Perrons. Es wurden zudem mehr Aufgänge und Ausgänge geschaffen.
28 Geschäfte
Die Stadt Zürich war mit einigen Teilprojekten und mit Investitionen im Bereich von 200 Millionen Franken beteiligt. Ihr wichtigstes Projekt: Die Quartierverbindung zwischen dem Neubaugebiet auf der Nordseite und dem alten Ortskern auf der Südseite des Bahnhofs.
Sie ermöglicht Velofahrern und Fussgängern eine rasche Unterquerung der Gleise. In dieser Unterführung wurde eine Velostation mit rund 400 Plätzen eingerichtet. Ausserdem wird der direkte Zugang zum Einkaufszentrum Neumarkt wieder möglich sein, sobald die letzten Arbeiten abgeschlossen sind. Die grosszügigen Unterführungen beherbergen nun ein modernes Bahnreisezentrum sowie 28 Läden.
Gutes Beispiel für die Zukunft
Während des offiziellen Festakts sagte Jürg Stöckli, verantwortlich für die SBB Immobilien, dass man während des Umbaus keinen Stein auf dem anderen gelassen habe. Mit dem Resultat zeigte er sich zufrieden. «Der Bahnhof Oerlikon ist ein gutes Beispiel für den Bahnhof der Zukunft.»
Er könne einerseits die Pendlerströme bewältigen, auch bei einem erwarteten jährlichen Zuwachs von 2 Prozent. Andererseits sei die Anbindung an Tramlinien und Busse optimal gelöst.
Bahnhof wertet Oerlikon auf
Die Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP) erinnerte in ihrer Ansprache daran, dass man in den alten Unterführungen des Bahnhofs Oerlikon am eigenen Leib erfahren konnte, was das Wort Stosszeit bedeutet.
Auch für das Quartier Oerlikon sieht sie grosse Verbesserungen. Sie sprach von der verbindenden Wirkung des Bahnhofs und den Geschäften in den Passagen, welche die Attraktivität des Orts steigern würden. FDP-Stadtrat Filippo Leutenegger gestand, dass er den Bahnhof nicht mehr wiedererkenne. Dabei sei er 22 Jahre lang dort ausgestiegen, um zu seiner Arbeitsstelle beim Schweizer Fernsehen zu kommen. Mit dem neuen Bahnhof sei aus Oerlikon eine zweite City geworden.
(sda/jfr/gku)