Die Bâloise hat in den ersten neun Monaten 2019 mehr an Prämien eingenommen als vor einem Jahr. Gewachsen ist die Versicherungsgruppe im Lebengeschäft, wo sie nach dem Rückzug der Axa-Gruppe aus dem Vollversicherungsgeschäft Kunden dazugewonnen hat. Allerdings leidet das Ergebnis in diesem Bereich unter den tiefen Zinsen.

Konkret stieg das Geschäftsvolumen von Januar bis September um 4,3 Prozent auf 7,37 Milliarden Franken, wie die Gruppe am Mittwoch bekannt gab. Um Währungseffekte bereinigt, also in Lokalwährungen, nahm das Volumen um 6,3 Prozent zu.

Lebensparte als Wachstumstreiber

Treiber des Wachstums war für einmal die Lebensparte, wo das Prämienvolumen um 25 Prozent auf 3,40 Milliarden Franken anschwoll. Wie etwa auch die Swiss Life profitierte die Bâloise davon, dass Konkurrent Axa in der Beruflichen Vorsorge das Angebot der Vollversicherung zu Jahresbeginn aus dem Sortiment gestrichen hat.

Die Vollversicherung ist bei KMU sehr beliebt, denn sie bietet den Unternehmen in Vorsorgefragen einen Rundumschutz. Das Angebot deckt nicht nur Vorsorge-, Sterbe- und Invaliditätsrisiken, sondern auch Anlagerisiken. Dieses Geschäft muss in den Bilanzen der Versicherer mit viel Kapital unterlegt werden.

Stärker in Belgien und Luxemburg

In der Nichtlebenversicherung blieb das Volumen stabil bei 2,87 Milliarden Franken, wobei sich in Lokalwährungen gerechnet ein Anstieg von 2,5 Prozent ergab. Gewachsen ist die Bâloise dabei in den Auslandsmärkten Belgien und Luxemburg. In Belgien wurde zuletzt mit zwei Zukäufen das Nichtlebengeschäft weiter ausgebaut.

Mit den im Rahmen des «Simply Safe»-Programms gesetzten Ziele sieht sich die Bâloise nach wie vor «auf Kurs». Die Gruppe will bis 2021 eine Million neue Kunden dazugewinnen und Barmittel in Höhe von 2 Milliarden Franken erarbeiten.

Reservestärkungen werden EBIT belasten

Angaben zum Gewinn der ersten neun Monaten macht die Bâloise traditionell keine. Im Gesamtjahr 2019 dürfte das Betriebsergebnis (EBIT) die Marke von 200 Millionen Franken übersteigen, hiess es dazu lediglich. 2018 lag dieser Wert bei 333 Millionen. Grund für den Rückgang seien Reservestärkungen, welche im anhaltend tiefen Zinsumfeld gemacht werden müssten.

Demgegenüber sei im Nichtlebengeschäft mit einem tiefen und damit guten Schaden-Kostensatz im unteren Bereich des Zielbands von 90 bis 95 Prozent zu rechnen, sofern das letzte Quartal einen ähnlich positiven Schadenverlauf wie die ersten drei Quartale aufweise. Ein Wert unter 100 Prozent bei der Combined Ratios zeigt an, dass in diesem Geschäft versicherungstechnisch Gewinne geschrieben werden. Besonders gut entwickelt sich die Kennzahl im Heimmarkt Schweiz.

(awp/gku)

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