Die Schweizer Privatbank Julius Bär zählt Insidern zufolge zu den Interessenten für das zum Verkauf stehende Asien-Geschäft der niederländischen Bank ABN Amro. Neben Bär habe auch die DBS Group aus Singapur ein Auge auf die Aktivitäten mit verwalteten Vermögen von rund 20 Milliarden Dollar geworfen, sagten mehrere mit der Lage vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Der Preiszettel für das Geschäft dürfte sich Schätzungen von Investmentbankern zufolge auf 300 Millionen bis 350 Millionen Dollar belaufen. ABN Amro Asien könnte auch andere Vermögensverwalter auf den Plan rufen. Die erste Bieterrunde ende in den kommenden Wochen. Beraten werde ABN Amro beim Verkaufsprozess von Lazard. ABN Amro, Bär, DBS und Lazard wollte sich dazu nicht äussern.
Sparkurs bei den Holländern
ABN Amro hat wie viele Konkurrenten einen Sparkurs eingeschlagen und will bis 2020 bis zu sechs Prozent der Stellen streichen. ABN Amro wurde im Zuge der weltweiten Finanzkrise vom Staat übernommen. Im vergangenen Jahr hatte die Regierung dann ein Beteiligungspaket an der Börse verkauft
Die Bank Bär war bereits in den vergangenen Jahren auf Wachstumskurs: Die Privatbank hat etwa das internationale Vermögensverwaltungsgeschäft der Bank of America übernommen. Im Sommer hatte Bankchef Boris Collardi betont, das Institut habe bei Zukäufen immer noch Spielraum.
(reuters/chb)