Gründe für den möglichen Verlust von über 280 Milliarden Dollar in den nächsten sechs Jahren sind das starke Wachstum von neuen Bezahlmöglichkeiten und Neo-Banken wie Revolut.
Diese «Instant Payments»-Services, die nicht von traditionellen Geldhäusern angeboten werden, erhöhen den Preisdruck, schreibt das Beratungsunternehmen Accenture in einer Studie. Dazu haben sie 240 Experten von Banken in 22 Ländern befragt.
Die Kartenzahlung wird langsam verschwinden
Eine Entwicklung gefährdet die Einkünfte aus dem Zahlungsverkehr bei Banken besonders: Zahlungen werden in Zukunft im Hintergrund stärker automatisiert und damit über zahlreiche Anbieter «unsichtbar» abgewickelt, heisst es in der Studie. Zahlungsgeschäfte werden in «virtuellen Brieftaschen» oder einer App getätigt. Die traditionellen Banken haben es dabei mit zahlreichen neuen Marktteilnehmern zu tun, sogenannte «Digitalbanken».
Innovation muss her, aber schnell
Accenture geht von Gewinneinbrüchen von weltweit bis zu vier Prozent ein. In den letzten Jahren seien «Erträge aus Kartentransaktionen insbesondere durch regulatorische Eingriffe stark rückläufig gewesen», heisst es. Zwischen 2015 und 2018 sanken die Erträge aus Kreditkartentransaktionen von Geschäftskunden um 33 Prozent. «Banken können selbst von dieser Welle digitaler Zahlungsmethoden profitieren, indem sie schnell neue Technologien einsetzen und mit Hochdruck an innovativen Geschäftsmodellen arbeiten», sagt Oliver Hommel, Zahlungsverkehrsexperte bei Accenture.
Sei eine Bank innovativ und entwickle rasch ein neues Geschäftsmodell für den digitalen Zahlungsverkehr winken hingegen Gewinne. Der Markt für neue Zahlungsmethoden wird weltweit auf rund 500 Milliarden Dollar geschätzt, schätzt Accenture.
(tdr)
- «Payments Pulse Survey 2019»: Die Studie zu den neuen Zahlungsmethoden von Accenture gibt es hier.