Der neue Sieger ist der alte: Wie im Vorjahr hat es UBS-Chef Sergio Ermotti an die Spitze des jährlichen Banker-Rankings der BILANZ geschafft. Er hat Ruhe in die lange von Skandalen und Mammutabschreibern geprägte Bank gebracht. Die Neuausrichtung als Vermögensverwalter mit stark reduziertem Investment Banking hat das Risikoprofil der grössten Schweizer Bank verändert und wird dies weiter tun. Der wichtigste Aufsteiger in diesem Jahr – er steht neu auf Platz zwei – ist einer, der schon 14 Jahre an der Spitze seines Instituts steht: Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz, der auch im politischen Diskurs auf dem hiesigen Bankenplatz eine wichtige Stimme ist. Als einer der Ersten hat er die offizielle Position der Abgeltungssteuer in Frage gestellt und mit dem automatischen Informationsaustausch ein Thema lanciert, das in der Branche tabu war. Ohnehin war das vergangene Bankenjahr stark von politischen Fragen geprägt. Mit den USA konnte der Steuerdeal nun unter Dach und Fach gebracht werden. Zwar können die Banken, die unversteuerte US-Vermögen verwaltet haben, nun möglichen Anklagen in den USA entgehen, es drohen aber hohe Bussen von bis zu 50 Prozent der US-Vermögen. Das wird die Gewinnsituation im Schweizer Banking, wo die Margen ohnehin unter Druck sind, weiter verschlechtern.

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Als neues Feld für die hiesigen Player hat die Bankiervereinigung jüngst das Asset Management identifiziert. Hier drohen weniger Kapital- und Reputationsrisiken als im Investment Banking oder im Private Banking. In der Tat sind verschiedene Banken in diesem Geschäft stark auf Expansionskurs, etwa Notenstein unter ihrem jungen Chef Adrian Künzi, einem anderen wichtigen Aufsteiger in der Liste. Doch auch sonst zeigt sich, dass es im Bereich der institutionellen Vermögensverwaltung Bewegung gibt. Ein Viertel der neuen Vertreter auf der Liste stammen aus diesem Segment. Dabei sind bekannte Namen wie Ex-Nationalbank-Chef Philipp Hildebrand oder Ex-Swiss-Re-Investmentchef David Blumer, die beide beim weltgrössten Vermögensverwalter, BlackRock, Unterschlupf gefunden haben. Am meisten Newcomer finden sich aber bei den Privatbankern, die immer noch mit Abstand die wichtigste Gruppierung sind und über ein Drittel aller Repräsentanten stellen. Es gibt auch einige prominente Abgänge zu verzeichnen, etwa Walter Berchtold, den langjährigen Private-Banking-Chef der Credit Suisse. Nicht mehr in der Liste fungiert auch Joachim Strähle, der von den neuen Besitzern der Basler Privatbank Sarasin, der Safra-Familie, diesen Frühling unsanft fallen gelassen wurde. Aufsteiger bei Sarasin ist Familienvertreter Eric Sarasin, der neu als stellvertretender CEO wirkt.

Die Sieger der bisherigen Rankings:
2012
Platz 1: Sergio Ermotti, CEO UBS
Platz 2: Urs Rohner, Präsident CS
Platz 3: Boris Collardi, CEO Julius Bär

2011
Platz 1: Patrick Odier, Lombard Odier
Platz 2: Oswald Grübel, CEO UBS; Urs Rohner, Präsident Credit Suisse

2010
Platz 1: Oswald Grübel, CEO UBS
Platz 2: Josef Ackermann, CEO Deutsche Bank
Platz 3: Brady Dougan, CEO CS

2009
Platz 1: Oswald Grübel, CEO UBS
Platz 2: Brady Dougan, CEO CS
Platz 3:  Josef Ackermann, CEO Deutsche Bank