Um den Unternehmer Giorgio Behr ist es still geworden. Galt er früher als Rabauke in Aktionärsgremien – ein feindlicher Übernahmeversuch, sogar eine Anzeige der Finanzmarktaufsicht –, ist der 71-jährige Investor inzwischen zahm geworden. «In meinem Alter werde ich keine grossen Sprünge mehr machen. Ich pflege meine bestehenden Engagements.» Das sind eine Museumsbahn, eine Behindertenstiftung, eine Handballschule, Enkelkinder. «Ich war schon immer ein Künstler zwischen Privatleben und Beruf.» Behr hält inne, grinst verschmitzt und fährt fort: «Was man auch noch erzählen kann,...»
Expansion auf Hochtouren
«... wir roboterisieren die Cellpack unter anderem mit Yumi-Robotern von ABB, knapp 100'000 Franken kostet so ein Ding, stellen die Produktion in Tschechien neu auf und im November eröffne ich offiziell unsere Fabrik in Indien.» In Polen baute er ein Ingenieurszentrum auf, dessen Mitarbeitenden «kein deutsches Salär haben müssen». Denn nicht nur in der Schweiz, auch in Deutschland seien die Personalkosten mittlerweile sehr hoch. In den Verpackungshersteller Cellpack investieren, wo es sich lohnt; sparen, wo es geht; zukaufen, wo es günstig ist. Als Privatier und Rentner sieht er sich noch lange nicht.