Anhand von Richemont zeigen wir, wie die Finanzexperten von OLZ & Partners die Rangliste erstellt haben. Drei grundlegende Werte gehen in die Berechnung ein: die Entwicklung der Aktie, die Performance des Aktienindex SPI und der sogenannte Beta-Faktor der Aktien.
Der Beta-Faktor bildet für die Berechnung eine individuelle Ausgangsbasis. Er gibt die Schwankung des Aktienkurses wieder. Je niedriger der Wert, desto tiefer die Volatilität der Aktie, desto stabiler ist also ihr Kurs. «Mittelwert» ist der Beta-Faktor 1, was heisst, dass die Aktie genauso stark schwankt wie der SPI. Ein Faktor unter 1 bedeutet, dass die Aktie stabiler ist als der Index, ein Faktor über 1 verweist auf eine höhere Volatilität. Das OLZ-Modell unterstellt für diesen Fall, dass der Anleger eine höhere Rendite erwartet als bei einer Anlage direkt in den Index – als Kompensation für das grössere Risiko.
164 bewertete Firmen. Die Volatilität erzeugen die Aktionäre über die Börse: Ihre Einschätzungen kondensieren sich im Aktienkurs und damit auch in seinen Schwankungen. Defensive Titel schwanken weniger als konjunktursensible oder mit viel Fremdkapital operierende Firmen. Dies drückt sich im Beta-Faktor aus.
Für Richemont gilt: Die Aktie ist volatiler als der SPI, der Beta-Faktor liegt bei 1,19. 2012 legte der SPI um 17,7 Prozent zu, die zwei Faktoren multipliziert ergeben 21,1 Prozent: So viel erwartete ein Richemont-Aktionär gewissermassen von seiner Anlage – rentiert hat die Aktie aber mit 51,6 Prozent. Daraus ergibt sich ein «Überschuss» von 30,5 Prozent. Diese Überrendite wird nun bereinigt um Richemonts Börsenwert. Daraus ergibt sich die «Bruttowertschaffung». Weiter korrigiert um Dividendenzahlungen und Kapitalmassnahmen, steht unter dem Strich die «Nettowertschaffung», bei Richemont 8,3 Milliarden. Diesen Betrag hat der Konzern seinen Besitzern 2012 eingebracht.
Im Fall einer negativen Wertschaffung hat das Unternehmen seinen Eigentümern diesen Betrag genommen. Alle Firmen, die börsenkotiert und im SPI gelistet sind und einen Börsenwert von über 100 Millionen Franken aufweisen, wurden bewertet. 2012 traf das auf 164 Firmen zu.