In der Pharmabranche könnte es einem Agenturbericht zufolge zu einer Mega-Fusion kommen. Der britische Konzern AstraZeneca sei vergangenen Monat an den Biotech-Rivalen Gilead Sciences aus den USA herangetreten, um einen Zusammenschluss auszuloten, berichtete die Nachrichtenagentur «Bloomberg» am Sonntag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen («people familiar with the matter»).

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AstraZeneca arbeitet momentan an einem Corona-Impfstoff – das Gilead-Mittel Remdesivir gilt als mögliches Medikament gegen das Virus. Eine Fusion könnte demnach im Kampf gegen die Pandemie eine Rolle spielen.

Rund um den Globus arbeiten Firmen momentan mit Hochdruck an Impfstoffen und Behandlungen, darunter auch die grossen US-Konzerne Eli Lilly, Pfizer, Merck & Co. Reuters-Berechnungen zufolge gibt es weltweit mehr als 6,9 Millionen gemeldete Infektionen, knapp 400'000 Menschen sind in Verbindung mit Corona gestorben.

AstraZeneca will nicht Stellung nehmen

Eine Sprecherin von AstraZeneca sagte, sie wolle sich nicht zu Gerüchten oder Spekulationen äussern. Von Gilead war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

AstraZeneca ist an der Börse umgerechnet fast 140 Milliarden Dollar wert, Gilead 96 Milliarden Dollar. Finanzielle Details wurden in dem Bericht nicht genannt.

Laut Bloomberg gibt es keine formellen Gespräche, Gilead hat aber mit seinen Beratern eine mögliche Fusion durchgespielt.

Grundsätzlich bevorzuge Gilead Partnerschaften und kleinere Akquisitionen. Ein grosser Deal mit einem anderen Pharma-Konzern stehe nicht oben auf der Agenda.

Wettrennen um einen Impfstoff

Weltweit wird bereits diskutiert, wie ein Corona-Impfstoff eingesetzt werden sollte. Es wird befürchtet, dass vermögendere Staaten hier im Vorteil sind. Chinas Wissenschaftsminister Wang Zhigang sagte am Wochenende, die Volksrepublik wolle einen Impfstoff weltweit verfügbar machen, sobald er entwickelt sei.

Die USA sind auf Konfrontationskurs mit China, wo das Virus zuerst auftrat. Der republikanische Senator Rick Scott sagte am Sonntag der BBC, es gebe Beweise, dass China die Impfstoffentwicklung in den USA sabotiere und den Prozess verlangsamen wolle. Belege dafür legte er nicht vor, er verwies auf Erkenntnisse der Geheimdienste.

(reuters/mbü)