Auch wenn internationale Finanzbeobachter das Vermögen des Wahlschweizers Bernie Ecclestone wegen des nachlassenden Zuschaueransturms bei den Formel-1-Rennen leicht herabstufen, laufen die privaten Geschäfte des 73-Jährigen weiter wie geschmiert. Beim Verkauf einer Nobelvilla im Londoner Stadtteil Kensington Palace Gardens löste Ecclestone die Rekordsumme von umgerechnet gegen 240 Millionen Franken.
Der Käufer, neureich wie Ecclestone, kann es sich leisten: Der Stahlmagnat Lakshmi Mittal rangiert unter den reichsten Briten auf Platz fünf mit umgerechnet knapp acht Milliarden Franken Vermögen. Der gebürtige Inder dirigiert mit seinem Konzern LNM zwanzig Stahlwerke in zwölf Ländern, sehr erfolgreich besonders im Zukunftsmarkt China. Bei rund 15 Milliarden Franken Jahresumsatz schmiedete Mittal zuletzt mehr als zwei Milliarden Franken Gewinn. Selbst wenn «der reichste Asiate in Britannien» («Sunday Times») einen überrissenen Preis für zwei miteinander verbundene frühere Botschaftsgebäude hingeblättert hat, stört das niemanden.
Wenn da nicht der Vorvorbesitzer wäre. Erst 2001 hatte der Exil-Iraner David Khalili Ecclestone die Prachtresidenz überlassen – für immerhin auch schon 170 Millionen Franken. Der persische Kunsthändler Khalili, dessen Sammlung islamischer Exponate auf einen Wert nahe einer Milliarde Franken geschätzt wird, mag bei allem eigenen privaten Wohlstand Ecclestone den Superprofit von 70 Millionen Franken nicht allein überlassen. Er behauptet, vor drei Jahren mit Ecclestone für den Fall eines späteren Weiterverkaufs Gewinnteilung verabredet zu haben. Der König der Rennfahrer bestreitet das. Jetzt ist der High Court Ihrer Majestät gefordert. WP