Während Uber seinen Börsengang plant, gibt der Fahrdienstvermittler in der Westschweiz seine neuen Tarife bekannt. Damit geht das Unternehmen auf die Forderungen seiner 1000 bis 1500 Fahrer in Genf und Lausanne ein, die bereits seit einiger Zeit unzufrieden mit dem Preismodell waren. 

Der Preis für eine Uber-Fahrt von bisher 6 Franken wird auf 8 Franken innerhalb des Stadtzentrums und 12 Franken in den Vororten erhöht. Zudem will Uber auch die Zeitverluste bei Staus stärker berücksichtigen, vor allem in Genf. In der neuen Preisgestaltung fällt die Reisedauer nun etwas stärker ins Gewicht, nicht nur die zurückgelegten Kilometer. So dürften Uber-Fahrten teurer werden, ausser am Abend, wenn am wenigsten los ist.

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Zudem richtet Uber auch einen Beschwerdeausschuss ein, an den sich die Fahrer wenden können – etwa bei Konflikten mit einem Fahrgast. Bisher konnte Uber das Konto eines Fahrers in einem solchen Fall deaktivieren, ohne dass dieser seine Sichtweise erklären konnte. Das kann er künftig vor einem Beschwerdeausschuss tun.

Ende der Preisspannen

Auch für Passagiere ändert sich etwas: Uber wird seinen Nutzer künftig vor Bestätigung der Buchung einen genauen Preis ermitteln, statt wie bisher nur eine mögliche Preisspanne anzugeben.

Im vergangenen Jahr hatte Uber in der Schweiz rund 300'000 regelmässige Nutzer seiner Plattform. Der Fahrdienst ist in Genf, Lausanne, Zürich und Basel verfügbar. 

Angespanntes Umfeld

Die Ankündigungen erfolgen in einem angespannten Umfeld für die Vermittlungsplattform. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen einen operativen Verlust von 1,8 Milliarden Dollar bei einen Umsatz von 11,3 Milliarden Dollar.

Dennoch hat Uber gerade seinen Börsengang an der Wall Street angekündigt: Der IPO mit etwa 100 Milliarden Dollar könnte zu einem der grössten aller Zeiten werden.

Doch in vielen Ländern steht das Unternehmen unter juristischem Druck. Und in der Schweiz steigt der Wettbewerb: Die Privatchauffeur-Plattform Kapten wurde vor zwei Monaten in Genf lanciert.

An der Börse wurde Uber vom Rivalen Lyft überholt, der vor zwei Wochen an die Börse ging. Lyft bietet seine Dienste in den USA und Kanada an, während Uber in 65 Ländern tätig ist. 

(mlo, mit Material von awp)