KitKat ist für die meisten Menschen hierzulande einfach etwas, das aus Waffeln und Schokolade besteht, quasi ein Kägi Fret in roter Verpackung. Für die Menschen in Japan ist es hingegen eine enorm bunte Sache. Es gibt KitKat mit Geschmäckern wie Wasabi, Erdbeere, Mascarpone oder Tee, es gibt teure High-End-Varianten, und obendrein färbt Nestlé die Waffelriegel auch noch lokal ein: Für Kobe finden sich andere Kitkats als für Kioto oder Tokio.
Nun kehrt ein Hauch der japanischen Süssigkeits-Kultur zurück in die alte Heimat: Nestlé lanciert das Grüntee-Matcha-KitKat demnächst in acht europäischen Ländern, darunter der Schweiz. Das bestätigte Alexander von Maillot, der Chef von Nestlés Süssigkeiten-Geschäft, gegenüber «Bloomberg», und es war der amerikanischen Business-Agentur gleich eine Meldung wert. «Wir sind sehr erfreut, eine der kultigsten KitKats von Japan dieses Jahr nach Europa heimzuführen», so der Nestlé-Manager.
Bemerkenswert ist dabei, dass Nestlé das Business mit Schokoriegeln & Co jüngst eher abbaute – insbesondere verkaufte der Konzern in den letzten zwei Jahren das Süsswaren-Geschäft in den USA und Neuseeland.
KitKat bleibt indessen ein Liebling von Nestlé. Das Waffelriegel-Geschäft wuchs letztes Jahr – um Sondereffekte bereinigt – um neun Prozent, also klar schneller als der Gesamtmarkt mit etwa drei Prozent. «Wir sind überzeugt, dass wir das fortsetzen können», sagte von Maillot laut «Reuters».
Lernen von Asien
Inzwischen erreichen die KitKat-Umsätze 1 Milliarde Franken – was einem Achtel von Nestlés gesamten Süsswaren-Erlösen entspricht. Japan ist der grösste Süssigkeiten-Markt in Asien, und KitKat hat sich dort zu einem der beliebtesten Produkte aufgeschwungen.
Auf der anderen Seite ist Matcha ein traditionelles Getränk der Teenation Nippon – das aber auch in Europa in den letzten Jahren mehr und mehr Liebhaber gefunden hat. Was wiederum den Weg freimachte für den Grüntee-Waffel-Versuch aus Vevey.
(rap)
Der Test: Die verrücktesten KitKat-Sorten in Japan.