Lohndepression. Die Saläre, rechnen uns die Bundesstatistiker vor, sind letztes Jahr wieder gesunken. Um exakt 0,2 Prozent. Und die Botschaft ans arbeitende Volk: Die Löhne sinken, die Preise steigen.

Lohndepression? Die Löhne, rechnet UBS Research vor, sind auch letztes Jahr gestiegen. Eine Umfrage der Grossbank bei 100 grösseren Firmen ergab für 2005 Lohnerhöhungen, die gut zwei Prozent betrugen – ein sattes Plus anstelle eines amtlichen Minus. Die Basislöhne seien um 1,6 Prozent gestiegen. «Dazu», so Daniel Kalt, Leiter Economic Research, «kamen
erfolgsabhängige Komponenten von etwa einem halben Prozent.» Für dieses Jahr rechnet der UBS-Ökonom mit Lohnsteigerungen in ähnlicher Grössenordnung.

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Was stimmt nun? Dass die offiziellen Statistiken die Salärentwicklung nur ungenau abbilden, zeigt ein Blick auf andere Daten. Während die Zahl der Beschäftigten stagnierte, stieg die AHV-Lohnsumme von 1992 bis 2003 von 216,7 auf 270,3 Milliarden Franken oder um 24,7 Prozent. Das ist ein nominaler Anstieg von 2,3 Prozent pro Jahr, was real gut einem Prozent entspricht, jährlich. Eine plausible Zunahme. Denn: Von der AHV versichert sind sämtliche Löhne bis auf den letzten Rappen. Die amtliche Statistik erfasst diesen Trend offenkundig nicht.

Das heisst: Nicht nur Ospel, Grübel und Vasella legten zu, sondern auch die Mitarbeiter von UBS, CS oder Novartis. Mit diesen Zahlen verliert die Diskussion um die Managerlöhne etwas an Brisanz – weil auch das Personal profitierte.

Freilich nicht im selben Umfang. Während etwa Nestlé-Chef Peter Brabeck seine Bezüge um 70 Prozent steigerte, wuchs der Lohn in der Nahrungsmittelindustrie in den letzten vier Jahren um knapp fünf Prozent. Das heisst: Profitiert haben alle, die einen mehr, die andern weniger.
Und: Nicht jeder in der Beletage heisst Ospel, Grübel oder Vasella. Die Chefs der Grossfirmen, die 2005 ihre Saläre um zweistellige Raten steigerten, sind eine Minderheit. Schweizer Führungskräfte verdienten vergangenes Jahr 3,5 Prozent mehr, wie die Kadersalärstudie der Beratungsfirma Kienbaum vom letzten Juni zeigte. Die Gesamtsaläre hiesiger Führungskräften (1. bis 3. Ebene) liegen derzeit bei rund 170 000 Franken. Die oberste Gilde bezieht im Schnitt 291 000 Franken. Im Europa-Vergleich belegen hiesige Manager immerhin den dritten Platz. Nur deutsche und englische Chefs sind besser bezahlt.

Kein Wunder, drängen jetzt auch die Schweizer Arbeitnehmer an die Futterkrippe. Die Lohnrunde 2007 ist lanciert. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) verlangt vier Prozent quer durch alle Branchen und für die Frauen etwas mehr. «Damit haben wir eine Marke gesetzt, die Wirkung zeigt», sagte SGB-Präsident Paul Rechsteiner. Travail.Suisse, der zweite Gewerkschaftsdachverband, ist etwas bescheidener, will aber auch bis zu 3,5 Prozent mehr auf dem Salärkonto der Angestellten sehen. Demgegenüber fordert der Verband Angestellte Schweiz in der Industrie ein real um ein Prozent höheres Salär und eine ebenso hohe Erfolgsbeteiligung. Der Kaufmännische Verband Zürich reklamiert den vollen Teuerungsausgleich, eine Lohnerhöhung von 230 Franken pro Monat (was einem Zuwachs von drei Prozent entspricht) und einen «ordentlichen Stufenanstieg für alle, die eine gute Leistung erbringen».

Ob die Lohnbezüger derart zulegen können, ist offen. Für Swissmem-Direktor Hans-Ulrich Bigler ist bereits heute klar: Eine Vier-Prozent-Forderung ist unakzeptabel. «Es ist ein Ritual», sagt er. «Die Gewerkschaften stellen zu hohe Lohnforderungen und bauen so an der Basis einen Druck an Erwartungen auf, die in den Lohnverhandlungen nicht erfüllt werden können.» Bei den Lohnverhandlungen, die in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie in den einzelnen Betrieben stattfinden, müssten verschiedene Aspekte berücksichtigt werden – wie das Geschäftsergebnis, die Zukunftsaussichten und die Bewertung des Arbeitsplatzes. «Aber auch die Teuerung», so Bigler, «wird bei der Lohnfestsetzung berücksichtigt.»

Welcher Lohnrahmen in der Maschinenindustrie gilt, will Bigler nicht sagen. «Es gibt», sagt er, «keine einheitliche Philosophie bei der Lohnfestsetzung.» Jede Firma habe da ihre eigenen Prämissen. Aber es sei vernünftig zu sagen, dass Lohnerhöhungen drinliegen. Erstaunlich ist diese Aussage nicht. Der Industrie geht es so blendend wie schon lange nicht mehr. Der Auftragseingang ist im 1. Semester zweistellig gestiegen. Die Kapazitätsauslastung liegt mit fast 89 Prozent klar über dem langfristigen Mittel. «Nichts deutet für den Rest des Jahres auf einen Abschwung hin», sagte Swissmem-Präsident Johann Niklaus Schneider-Ammann jüngst an der Halbjahres-Medienkonferenz. Und für 2007 sehe es ganz danach aus, als ob sich diese erfreuliche Lage fortsetzen dürfte. Das muss sich auf den Zahltag auswirken.

Ansprüche werden auch anderswo laut, zu Recht. Mit einem Wachstum von rund 3,2 Prozent läuft die Konjunktur derzeit weit über Potenzial. Der KOF-Indikator «Geschäftsgang der Wirtschaft» zeigte noch im Juli ungebrochen nach oben. Erst der August-Indikator sagt für 2007 eine leichte Abschwächung voraus. Das Inlandprodukt könnte in den nächsten Monaten weiter zulegen. Das Exportwachstum hat sich im Juli erneut beschleunigt. Im Euroraum wächst die Nachfrage nach Schweizer Exportgütern recht gut, in Osteuropa und in Fernost ist sie exorbitant. Der Franken ist nicht überbewertet, Inflationsängste bleiben weg.

Dafür schiessen die Gewinne der Unternehmen hoch. Die Schweizer Firmen schreiben eine Erfolgsgeschichte nach der anderen. Nestlé hat den Gewinn im ersten Semester um über elf Prozent gesteigert. Die UBS hat nach dem letzten Jahr einen weiteren Rekordgewinn ins Trockene gebracht, und beim Maschinenbauer Sulzer ist der Gewinn laut «NZZ» «fast an der Obergrenze». Die Bank Vontobel hat das Betriebsergebnis in den ersten sechs Monaten um 40 Prozent gesteigert und Sarasin um 50 Prozent, während Lindt & Sprüngli ein verdreifachtes Ergebnis einfuhr.

Die Schaffhauser Georg Fischer (GF) hat den Gewinn im selben Zeitraum um 54 Prozent hochgeschraubt und zugleich die Nettoverschuldung um 37 Prozent reduziert. Wie die Perle aus dem nördlichsten Schweizer Kanton sind viele Firmen kerngesund. Ihre im Gefolge des Börsenkrachs angeschlagenen Bilanzen sind saniert, die Verschuldung ist abgebaut, und die Firmenkassen sind mit Liquidität prall gefüllt. Da erscheint der Ruf nach mehr Lohn auch betriebswirtschaftlich unterlegt.

Und: Der Arbeitsmarkt kippt. Waren die Betriebe in der Vergangenheit in den Verhandlungen im Vorteil, zeichnet sich ein Arbeitnehmermarkt ab. Denn es steht ein Investitionsschub an, der positiv auf die Nachfrage nach qualifiziertem Personal durchschlägt. Die UBS prognostiziert für die Ausrüstungsinvestitionen auf Jahresbasis ein Plus von 7,2 Prozent – mit positiven Effekten auf die Beschäftigung. Fazit: Die Jobless Recovery der letzten Jahre ist Geschichte.

Die neue Zeitrechnung ist an nüchternen Zahlen ablesbar. Seit Monaten bildet sich die Arbeitslosigkeit zurück. Auch das Bundesamt für Statistik spricht im Beschäftigungsbarometer vom 2. Quartal von einer «Trendwende». Die Beschäftigung ist gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,4 Prozent gestiegen. Fünf Quartale in Folge hat die Zahl der Beschäftigten zugenommen. Die Nachfrage widerspiegelt sich im Internet. Es werden so viele Stellen wie nie angeboten. Der Jobpilot-Index von monster.ch stieg im Juli auf den höchsten je gemessenen Wert.

In der Lohnrunde 2007 stehen die Zeichen so gut wie schon lange nicht mehr. In der Tat ist die Arbeitsproduktivität in den letzten Jahren markant gestiegen, wie eine Untersuchung der KOF jüngst gezeigt hat. Die Industrie hat gegenüber ihren direkten Konkurrenten und vorab gegenüber Deutschland an Konkurrenzfähigkeit stark zugelegt. Im Vergleich zu zehn Industrieländern wie den USA, Japan, Grossbritannien oder Frankreich hat die Schweiz ihre Lohnstückkosten um über zehn Prozent gesenkt, und die Lohnkosten pro Beschäftigten sanken ebenfalls um diesen Wert.

«Die Lohnentwicklung muss differenziert betrachtet werden», hält Thomas Daum den gewerkschaftlichen Einheitsforderungen entgegen. «Die Wertschöpfungsdifferenzen sind in den verschiedenen Branchen einfach zu hoch, und daraus resultieren – durchaus in marktwirtschaftlicher Logik – unterschiedliche Löhne.» In der Tat sind nicht alle Bereiche mit satten Wachstumsraten verwöhnt wie die Banken, die Maschinen- oder die Pharmaindustrie (siehe PDF «Unterschiedliche Perspektiven» unten). Der Detailhandel und die Nahrungsmittelindustrie kämpfen mit sinkenden Preisen und engeren Margen. Im öffentlichen Dienst (Gesundheit und Bildung) nimmt der Spardruck nicht ab. Und der Telekom-Branche fehlen bei zunehmender Marktsättigung die Impulse. In einigen Bereichen wie in der Textil- oder der grafischen Industrie ist gar noch mit einem Personalabbau zu rechnen.

Von einer Lohnpolitik der lockeren Hand kann dennoch nicht gesprochen werden. Auch die Vertreter der Arbeitnehmer waren in der jüngsten Vergangenheit immer zu Kompromissen bereit. Ein schwacher Lohnabschluss trieb sie noch selten auf die Barrikaden. «Für Unternehmen in der Krise akzeptieren wir sogar eine Nullrunde», sagt Vital G. Stutz, Geschäftsführer Angestellte Schweiz. Stutz kann gut reden. Seine Leute in der Maschinen- und Chemiebranche verdienen überdurchschnittlich gut, wie der jährliche Lohnvergleich zeigt. Das monatliche Basissalär eines Angestellten in der MEM-Industrie beträgt 7577 Franken, in der Chemie und Pharma gar 8077, während das Schweizer Mittel bei 5548 liegt.

Schweizer Lohnempfänger sind generell gut gestellt. Die Saläre können sich im internationalen Vergleich durchaus sehen lassen. Laut der neusten UBS-Studie «Preise und Löhne 2006» werden in Zürich und Genf nach Kopenhagen und Oslo weltweit die höchsten Löhne bezahlt. Löhne sind aber nicht gleich Kaufkraft. Doch auch hier schneiden die zwei Städte hervorragend ab: Zusammen mit Dublin, Los Angeles und Luxemburg liegen sie an vorderster Stelle.

Zu einem ähnlichen Resultat kommt die Online-Lohnstudie 2005, die monster.ch mit der Fachhochschule Nordwestschweiz jährlich durchführt. In der jüngsten Untersuchung wurden die 97 000 Lohndaten des Monster-Lohnrechners ausgewertet. Verglichen mit den fünf Nachbarländern sowie Grossbritannien steht die Schweiz lohnmässig fast durchwegs an der Spitze. Bei Angestellten ohne Leitungsfunktion rangiert das Land vor Deutschland und Grossbritannien. Hiesige Angestellte verdienen im Mittel 42 208 Euro pro Jahr, während Deutsche in der gleichen Position nur 35 000 erhalten. Bei den IT- und Telekom-Berufen stehen die Schweizer weit vorn, und auch bei den technischen Berufen überflügeln sie ihre europäischen Kollegen.

Besonders markant sind die Differenzen bei medizinischen Berufen. Schweizer verdienen rund 39 000 Euro, während die zweitplatzierten Deutschen und Italiener mit 24 000 zufrieden sein müssen – fast 40 Prozent weniger. Dieser Befund ist darum interessant, weil in der Medizin besonders viele Frauen beschäftigt sind, was die Gleichung frauendominante Branchen gleich Tieflohnbereich relativiert. In Bildungs- und technischen Berufen verdient ein Angestellter im Mittel nur 3000 Euro mehr. In den technischen Berufen sind vorab Männer angestellt, im Bildungsbereich gilt weitgehend die verordnete staatliche Lohngleichheit. Was den Schluss nahelegen würde, dass in diesen Sparten höhere Durchschnittslöhne resultieren sollten.

Dennoch sind die Frauen nach wie vor benachteiligt, wie die neuste Lohnstrukturerhebung (LSE 04) des Bundes belegt. Danach verdienen Frauen im schweizerischen Schnitt immer noch rund 20 Prozent weniger als die Männer. Besonders stark sind die Unterschiede in der Elektro- und in der Uhrenindustrie sowie bei den Versicherungen mit Werten von über 30 Prozent (siehe PDF «Frauen noch immer benachteiligt» unten). Im Trend allerdings gleichen sich Frauen- und Männerlöhne an, wenn auch nur im Schneckentempo.

Bei den jetzt anlaufenden Lohnverhandlungen spielen indessen weitere Faktoren eine wichtige Rolle. Die grossen Trends im Arbeitsmarkt haben sich zum Teil verstärkt, wie zum Beispiel die Teilzeitarbeit, deren Anteil in den letzten Jahren markant zugenommen und die einen Grossteil der Lohnsteigerungen absorbiert hat. Davon profitierten vorab die Frauen, die das Gros der Teilzeiter ausmachen.

Der Leistungslohn wird – auch von den Beschäftigten – längst akzeptiert. «Ein grosser Trend in der Entwicklung der Gesamtentlöhnung zeigt sich in der zunehmenden leistungsorientierten Ausrichtung. Dabei werden nicht nur die Boni grösser, sondern die Entlöhnungsmodelle folgen den finanziellen Möglichkeiten der Unternehmen und orientieren sich an betriebswirtschaftlichen Kenngrössen. Zudem fordern die Shareholder mehr Transparenz bei der Gewinnverteilung», sagt Urs Klingler, Salärexperte von PricewaterhouseCoopers.

Auch flexible Lohnmodelle sind weiter auf dem Vormarsch. Dabei gilt: Je grösser und je wertschöpfungsintensiver die Firma ist, desto höher der Anteil der Mitarbeiter, die einen Bonus beziehen. Und je mehr ein Mitarbeiter verdient, desto höher ist der Bonusanteil. Banken, Versicherungen, Medizinaltechnologie und Pharmaindustrie bilden die Avantgarde. «Praktisch alle grossen kotierten Firmen setzen Bonusprogramme oder andere leistungsorientierte Entlöhnungssysteme ein», sagt Alexander von Preen, Salärexperte von Kienbaum. Bei den KMU sind es freilich erst 75 Prozent, die Boni entrichten, und die sind bedeutend tiefer als bei den Grossfirmen. Dennoch hat die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Bonuszahlungen zugenommen. Gemäss LSE 04 sind sie seit 1998 von durchschnittlich 571 auf 788 Franken gestiegen, wobei 25 Prozent aller Lohnbezüger davon profitieren.

«Es findet derzeit eine Entrümpelung der komplexen, intransparenten Lohnsysteme statt, unter anderem auf Druck des neuen Lohnausweises hin. Fringe Benefits spielen für den Arbeitgeber kostenmässig eine relativ bedeutende Rolle, weil sie im Schnitt 10 bis 15 Prozent der Entlöhnung pro Mitarbeiter ausmachen, von den Mitarbeitenden jedoch als Selbstverständlichkeit betrachtet werden, sagt Klingler von PricewaterhouseCoopers. «Mitarbeitende wollen mehr Geld für die erbrachte Leistung in der eigenen Tasche.»

Nicht alle Angestellten profitieren in gleichem Masse von den Lohnsteigerungen. «An den soziodemografischen Rändern bröckelt es», sagt Vital G. Stutz von Angestellte Schweiz. Deren Salärstudie belegt, dass die Löhne der über 56-jährigen Mitarbeiter zurückgehen. Zwischen 2005 und 2006 konnte sich über die Hälfte nicht verbessern. Im selben Zeitraum nahmen diese Saläre in vier von sieben Berufsfeldern der MEM-Industrie ab, bei der Informatik, in der Administration, in der Produktion und in der Forschung und Entwicklung. In der Produktion und der Verwaltung sanken sie nominal gar um über ein Prozent. Gesunken sind auch die Einsteigerlöhne. «Bei der jüngsten Altersgruppe», sagt Stutz, «stagnierten die Löhne nicht nur, sie bildeten sich sogar leicht zurück.»

Stagnation bei den einen, Zunahme bei den anderen – die Lohnschere geht weiter auf. «Die Nachfrage nach hoch qualifizierten Arbeitskräften steigt», sagt von Preen. Demgegenüber sinke sie bei den minder Qualifizierten. Bei diesen einfachen Arbeiten werde es keine grosse Lohnentwicklung geben. Der Sieger nimmt sich alles. Diese Devise scheint sich mehr und mehr zu bestätigen. Wer mit einem Hochschulabschluss in einem Grossbetrieb der Finanz- oder der Pharmaindustrie in der Region Zürich arbeitet und männlichen Geschlechts ist, bezieht den absolut höchsten Lohn. Dazu kommt: In der höchsten Qualifikationsstufe verdient ein ausländischer Angestellter im Schnitt 600 Franken mehr pro Monat als ein Schweizer. In der Uhrenindustrie macht der Unterschied gar 1000 Franken aus, bei den Banken 2800.

Der Trendbruch bei der Einwanderung ist unübersehbar. «Wir werden künftig mehr gut ausgebildete Einwanderer haben», sagt Urs Klingler. «Und zwar in allen Wirtschaftsbereichen.» Gemäss Salärspezialisten mangelt es an Ingenieuren für die Maschinen- und Elektroindustrie und an Naturwissenschaftlern in der Pharmabranche. Wie angespannt die Situation schon ist, zeigt der Hilferuf der Uhrenindustrie. Bis im Jahr 2010 werden bei rund 34 000 Mitarbeitern in der Branche 2100 Fachkräfte zusätzlich nachgefragt. Fazit von Alexander von Preen: «Die Saläre werden sich interessant entwickeln, und eine gute Ausbildung zahlt sich immer aus.»

Der Kampf um eine höhere Lohnsumme – sie beträgt rund 280 Milliarden im Jahr – ist eröffnet.