Pimco-Mitgründer Bill Gross musste nach eigenen Worten zwangsweise bei der Allianz-Fondstochter gehen. «Sie haben mich rausgeworfen», sagte der illustere Starinvestor jetzt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Es ist das erste Mal, dass er sich so klar in der Öffentlichkeit äusserte.

Der Rauswurf sei für ihn selbst vollkommen überraschend gekommen, führte er aus. Wegen der sich im Jahr 2014 stetig verschärfenden Krise bei Pimco und der heftiger werdenden Kritik an seinem Führungsstil habe er angeboten, sich von der Unternehmensspitze zurückzuziehen und sich nur noch um das Geschäft mit geschlossenen Fonds zu kümmern. «Aus mir nach wie vor nicht bekannten Gründen haben sie das für keine gute Idee gehalten», sagte der 70-jährige Gross.

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Mit klaren Aussagen zurückgehalten

Er sei überrumpelt worden. «Ich wusste gar nicht, dass ein Exekutiv-Ausschuss einen Gründer und nominellen Leiter des Unternehmens entlassen kann.» Gross hatte bis zum seinem Abgang den Pimco Total Return Fonds verwaltet, den grössten Rentenfonds der Welt. Er wechselte am 26. September zum Vermögensverwalter Janus. In den Wochen und Monaten verschärfte sich der Kapitalabzug bei Pimco, während Janus viel neues Geld einsammeln konnte.

Gross hatte sich bisher in der Öffentlichkeit mit klaren Aussagen zu den Geschehnissen Ende vergangenen September zurückgehalten. Berichten zufolge hatte sich sein Rauswurf schon in den Wochen zuvor angedeutet und er hatte auch damit gerechnet.

Die kalifornische Vermögensverwaltungsgesellschaft hat ein turbulentes Jahr hinter sich: Vor knapp zwölf Monaten war bereits der gemeinsam mit Gross an der Spitze stehende Mohamed El-Erian gegangen; er arbeitet allerdings weiterhin für die Allianz. Pimco war 1971 gegründet und im Jahr 2000 von dem deutschen Versicherer gekauft worden.

(awp/ccr)