BILANZ: Bill Veghte, HP hat ein -gewaltiges Kostensenkungsprogramm mit 29 000 Entlassungen angekündigt. In der Schweiz bauen Sie 232 Stellen ab. Wieso soll das nun der richtige Schritt sein, um die Firma wieder aufs Gleis zu bekommen?
Bill Veghte: Wir stellen uns langfristig neu auf. Deshalb brauchen wir eine -Kostenstruktur, die unsere Umsätze -widerspiegelt. Und wir müssen sparen, damit wir in Innovationen investieren können, etwa ins Cloud Computing.
Ihre Mitarbeiter haben in letzter Zeit einiges durchmachen müssen. Wie können Sie die Arbeitsmoral wieder stärken?
In jedem einzelnen Teilbereich müssen wir zeigen, wie breit und tief unser Portfolio ist und wie innovativ wir sind. Dann stehen auch unsere Mitarbeiter wieder erhobenen Hauptes da. Wir haben eine klare Vision. Wir sind als weltgrösster IT-Konzern einzigartig positioniert, und das haben wir allen Mitarbeitenden via Webcast vermittelt. Wir müssen die Zusammenhänge klar kommunizieren und jeden einzelnen Fortschritt auf unserem Weg feiern.
HP war lange Zeit berühmt für ihren «HP Way», die respektvolle Art, wie die Firma mit den Mitarbeitenden umgegangen ist. Ein Ding der Vergangenheit?
Die Eckpfeiler des «HP Way» waren -Innovation, Verantwortung, Kundenorientierung, Empowerment. Und Leute mit Würde und Respekt zu behandeln, aber so, dass man weiss, wo man steht und wohin man will. Diese Werte haben Bill Hewlett und David Packard geprägt, sie sind Kennzeichen der Firma im historischen Kontext. Und unsere Führungsmannschaft bekräftigt diese Werte heute. Denn bei den Reorganisationen in der Drucker- und PC-Sparte und im Enterprise-Geschäft geht es im Kern darum, den Leuten Entscheidungsbefugnis zu geben.
Sie betonen die Bedeutung von -Innovation. Dennoch haben Sie über die letzten Jahre die -Entwicklungsausgaben pro Dollar -Umsatz um 25 Prozent reduziert.
Das baut Meg Whitman wieder auf. Wir pflegen unseren Innovationsmotor.
Sie sind seit zweieinhalb Jahren im -Konzern und hatten schon vier CEOs. Wie hat sich der Führungsstil unter Meg Whitman geändert?
Jeder der drei CEOs hat etwas mitgebracht. Bei Meg sehe ich, dass sie hervorragend Teams bilden kann. Sie kommuniziert gut, sie hat ein feines Gespür für das Geschäft und stellt uns langfristig auf. Meg hat mit eBay das Internet durchgeschüttelt. Sie hat also ganz genau mitbekommen, wie dort die Geschäfts-modelle funktionieren.
Sie erwähnten die gewaltige Sortimentsbreite und -tiefe von HP. Apple hat bewiesen, dass man die IT-Welt mit zwei Dutzend Produkten beherrschen kann.
Aber Apple macht keine Server, kein -Networking, keine Storage-Lösungen, keine Automationssoftware. Apple macht einen phänomenalen Job in einigen sehr spezifischen Bereichen. Wir sind in ganz anderen, viel grösseren Bereichen tätig. Aber Sie haben recht: Es geht darum, -unsere Angebotspalette zu verschlanken und zu vereinfachen. Wir müssen jeder Kundengruppe das Richtige bieten – aber nicht in 50 Varianten.