Die deutsche Schuhmarke Birkenstock plant eigene Läden in der Schweiz, berichtet die «Handelszeitung». Als Wunsch-Standorte nennt Birkenstock-Chef Oliver Reichert «Zürich, Basel, Luzern und wahrscheinlich auch Bern. Das sind die Leuchttürme, wo wir unser Sortiment zeigen wollen.»
Reichert geht für die Schweiz von «fünf oder sechs Shops» aus, «wobei vier dauerhaft sind und zwei davon als Pop-up-Shops ständig auf der Suche nach der perfekten Location sind.» Erste Läden sollen 2020 öffnen: «Wir werden diesen Sommer schon Shops haben.»
Wandel bei Birkenstock
Der Schritt hin zu eigenen Läden erfolge, weil Birkenstock in den vergangenen zehn Jahren sein Sortiment deutlich verändert habe. Die «viel grössere Breit und Tiefe» erfordere eine genauere Form des Vertriebs und mache es notwendig, regional vertreten zu sein, sagt Reichert im ausführlichen Interview mit der «Handelszeitung».
In der Schweiz werde man die Shops an den Standort anpassen: «Ich kann mir vorstellen, dass sich in einem Quartier eher die Orthopädieschuhe verkaufen, in einem anderen eher die Fashionschuhe.»
Andere Wege werde man dagegen nicht mehr einschlagen. Reichert bekräftig die Abkehr vom Verkauf per Amazon: «Da gibt es kein Zurück mehr. Was unsere Distributions-Kontrolle angeht, macht uns keiner was vor. Da ist niemand so entschlossen, wie wir. Deshalb habe ich entschieden – und Nein gesagt zum Vertrieb über Amazon.»
Birkenstock-Chef Oliver Reichert im Interview. Mehr hier
30 Millionen Schuhe im Jahr
Die Erfinder des «Fussbetts» können auf eine lange Geschichte zurückblicken. 1774 gründete der Schuhmacher Johann Adam Birkenstock das Birkenstock-Imperium. Knapp 200 Jahre später kam dann die erste Sandale auf den Markt. Mittlerweile beschäftigt das deutsche Unternehmen rund 4700 Angestellte und verkauft seine Sandalen in mehr als 100 Ländern.
Da Birkenstock selber keine Zahlen publiziert wird davon ausgegangen, dass jährlich ungefähr 30 Millionen Paar Schuhe verkauft werden. Das entspricht einem Umsatz nahe an der 1-Milliarden-Euro-Grenze.