Die Konkurrenz durch Apple, Google und Amazon könnte die Bankenbranche gefährden. Die bisherige Ordnung in der Finanzwelt werde dadurch womöglich auf den Kopf gestellt, warnte der Chef des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht, Pablo Hernandez de Cos, am Dienstag in Frankfurt laut Redetext.

Gegenwärtig stünden Banken noch im Zentrum der Branche. Sie könnten jedoch bei Bezahldienstleistungen in eine untergeordnete Rolle gedrängt werden, da diese selbst von Technologiekonzernen angeboten werden.

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Grosse Herausforderung

«Wir untersuchen sorgfältig die Risiken und Gelegenheiten solcher Entwicklungen für Banken und Aufseher», sagte de Cos, der Gouverneur der Notenbank Spaniens ist und seit März den Ausschuss leitet. Dieser erarbeitet die globalen Standards für die Bankenaufsicht und hat seinen Sitz bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel.

Für die Bankenaufseher ist das Vorpreschen der Technologiefirmen laut Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling eine grosse Herausforderung. Mit der Verlagerung von Finanzdienstleistungen aus der herkömmlichen Bank heraus würden diese auch der Regulierung und Aufsicht entzogen, sagte er auf derselben Veranstaltung laut Redetext. Aufseher hätten zwar keine Präferenz für alte oder neue Anbieter. «Aber wir werden alle Anstrengungen unternehmen, den aufsichtlichen Raum zu schützen,» sagte er.

Experten warnen bereits seit einiger Zeit davor, dass durch neue digitale Finanzdienste die traditionellen Geschäftsmodelle der Banken unter Druck geraten. Nach Daten des Basler Ausschusses wurden allein 2018 weltweit rund 120 Milliarden Dollar in Finanztechnologie investiert. Seit 2014 sind es 380 Milliarden Euro.

Das Gesamtvolumen neuer Kredite, die von Fintech-Firmen und Technologieriesen ausgegeben wurden, lag den Daten zufolge 2017 schon bei über 500 Milliarden Dollar. Das ist eine Verzehnfachung im Vergleich zu 2014. 

(reuters/tdr)

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