Als Mitte August vergangenen Jahres Armin Meier zum neuen CEO von Kuoni, dem grössten Tourismuskonzern hierzulande, ernannt wurde, war selbst die «Neue Zürcher Zeitung» bass erstaunt und titelte: «Überraschende Besetzung der Kuoni-Spitze». Derjenige, der in aller Stille und im Hintergrund die Fäden zog, war Headhunter Bjørn Johansson, «ambitiöser Wikinger» (Johansson über Johansson), ein «Mann für Härtefälle» («Cash») und einer vor allem, der im Job keine Gnade kennt. «Ich», sagt er, «hole die besten Kandidaten, egal, wo sie sitzen.»

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Meier sass beim Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) als Leiter Logistik und Informatik, und es traf sich gut, dass Johansson Meier vor dessen Migros-Job schon einmal vermittelt hatte, nämlich seinerzeit als CEO der Swissair-IT-Tochter Atraxis. Dass Bjørn Johansson diesen persönlichen Draht nun ein zweites Mal nutzte, liegt in der Natur seines Geschäfts – und ein ambitiöser Wikinger jedenfalls hat kaum ein Problem damit. Wolfgang Werlé etwa, ehemals Chef der Swissair-eigenen Catering-Tochter Gate Gourmet, suchte und fand Johansson damals bei der Lufthansa und platzierte den Manager nach dem Grounding der nationalen Airline als Chief Excecutive beim Grossbäcker Hiestand International.

Ein Problem mit dem Transfer Armin Meiers von der Migros zu Kuoni hatte wohl eher Doris Aebi, Headhunterin auch sie, angestellte Direktorin bei der Bjørn Johansson Associates und seit Februar 2003 Mitglied der Migros-Verwaltung. Vor allem aber arbeitete Aebi seit einiger Zeit als Kopfjägerin für den MGB – und nun spannte ausgerechnet ihr Chef der Migros einen Topmanager aus. Zufall oder nicht: Aebi kündigte per Ende Jahr bei Bjørn Johansson, gründete zusammen mit dem Noch-Bank-Leu-Manager René Kühni ihr eigenes Executive-Search-Unternehmen unter dem Motto «tailor-made solutions in recruting». «Den Entscheid, mich selbstständig zu machen», sagt Doris Aebi, «habe ich lange vor der Besetzung des Kuoni-Chefpostens durch Bjørn Johansson gefällt.» RL