Das Bahnunternehmen BLS hat im Geschäftsjahr 2018 trotz guter Geschäfte einen Verlust eingefahren. Grund dafür ist der Ausgleich zu hoher Abgeltungen vom Bund sowie eine Wertberichtigung bei der Schifffahrt, die nun auf solidere Füsse gestellt werden soll.
Der Konzernverlust belief sich insgesamt auf 12,6 Millionen Franken, nach einem Gewinn von 15 Millionen im Vorjahr, wie die BLS am Dienstag mitteilte.
Mitte März war bekannt geworden, dass das Bahnunternehmen aufgrund eines fehlerhaften Zinsglättungsmodells jahrelang zu hohe Abgeltungen für Rollmaterial im regionalen Personenverkehr erhalten hatte. Es geht um 29,4 Millionen Franken, welche die BLS einmalig dem Geschäftsjahr 2018 belastet.
Mehr Passagiere und stärkerer Güterverkehr
Operativ lief es bei der BLS in allen Geschäftsbereichen besser. Weil mit 66,3 Millionen Menschen rund 2 Prozent mehr Passagiere mit der BLS gereist sind, stieg der Umsatz aus verkauften Billetten. Auch im Güterverkehr wurden höhere Erträge erzielt. Insgesamt setzte die BLS mit 1,12 Milliarden Franken 7,2 Prozent mehr um als noch 2017.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich um knapp 27 Prozent auf 33,6 Millionen Franken, wie das Bahnunternehmen am Dienstag mitteilte. Allerdings frass unter dem Strich vor allem die Reduktion der Abgeltungen diesen Gewinn wieder auf.
Schifffahrt um 7 Millionen Franken nach unten korrigiert
Dazu kam noch eine weitere Belastung für das Ergebnis aus der Schifffahrt. Dort kann die BLS nämlich die hohen Investitionen in ihre Schiffe, Anlegeplätze und Werkstätten derzeit nicht aus den Einnahmen durch den Betrieb finanzieren. In der Folge korrigierte die BLS den Buchwert der Schifffahrt um 7 Millionen Franken nach unten.
Um Wertberichtigungen künftig zu vermeiden, entwerfe die BLS für die Schifffahrt ein neues Geschäftsmodell, schrieb das Unternehmen. Sie will sich künftig vorwiegend auf die Kursschifffahrt konzentrieren, in der sie den Grossteil ihrer Einnahmen erzielt.
Dafür will sie die Flotte verkleinern, die Marktbearbeitung intensivieren, bestehende Kooperationen ausbauen und zusätzliche Partnerschaften eingehen. Dank des neuen Geschäftsmodells solle sich die Schifffahrt ab dem Jahr 2021 aus eigenen Einnahmen weiterentwickeln können.
(awp/gku)