Der Bruno Manser Fonds hat vier Banken wegen deren Geschäften mit dem malaysischen Taib-Clan bei der Bundesanwaltschaft angezeigt. Im Visier sind die UBS, Edmond de Rothschild, Pictet & Cie und die Deutsche Bank, teilte der Fonds mit.
In der Printausgabe berichtete die «Handelszeitung» in der Vergangenheit auch über den Fall (siehe Downloads).
Der Fonds wirft den Banken vor, eine kriminelle Organisation zu unterstützen. Er schliesse sich einer Anzeige von SP-Nationalrat Carlo Sommaruga an, der von der Bundesanwaltschaft fordere, den im malaysischen Bundesstaat Sawarak herrschenden Taib-Clan als kriminelle Organisation einzustufen und dessen Vermögen zu blockieren.
Laut dem Fonds ist der seit 1981 amtende Regierungschef Abdul Taib Mahmud alias Taib Hauptverantwortlicher und Hauptprofiteur der dortigen Regenwald-Abholzung; Sawarak ist etwa dreimal so gross wie die Schweiz. Taibs geschätzte 20 Milliarden US-Dollar reiche Familie kassiere mit Amtsmissbrauch, Korruption und Monopolen ab.
Bei einem Scheidungsprozess eines der Clanmitglieder in Kuala Lumpur war laut dem Fonds im Oktober die Rede gewesen von 111 Konti eines der Taib-Söhne in zehn Ländern. Über 100 Millionen US-Dollar lägen bei den genannten drei Schweizer Banken.
Der Bruno Manser Fonds hatte 2012 die UBS bereits wegen des Verdachts auf Geldwäscherei für einen anderen malaysischen Bundesstaats-Regierungschef angezeigt, für Musa bin Aman in Sabah. Das danach eröffnete Strafverfahren der Bundesanwaltschaft sei pendent. Der Fonds ist dabei selber als Kläger nicht zugelassen.
Der Fonds setzt sich für die Erhaltung der tropischen Regenwälder und für die Rechte der dortigen Urbevölkerung ein, insbesondere im malaysischen Bundesstaat Sarawak auf Borneo. Gründer Bruno Manser hatte dort mehrere Jahre beim Volk der Penan gelebt. Er verschwand im Mai 2000 in Sarawak. 2005 wurde Manser für verschollen erklärt.
(chb/aho/awp/sda)