Was sich so royalistisch liest, hat seinen Ursprung im holländischen Königshaus, das 1980 der Diamantenschleifer-Dynastie Asscher die königliche Auszeichnung für ihre grossen Verdienste in der Diamantenindustrie verlieh. Seither nennt sich das Amsterdamer Familienunternehmen, das in 4. Generation von den Gebrüdern Edward und Joop Asscher geführt wird, Royal Asscher Company. Es ist das einzige Unternehmen der Branche, das die nicht unbedeutende Ergänzung «Royal» tragen darf.

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Zu Weltruhm gelangte die 1854 von Abraham Asscher gegründete Diamantenschleiferei, als Gründersohn Joseph 1907 vom britischen König Edward VII den Auftrag erhielt, den grössten je gefundenen Rohdiamanten mit einem Gewicht von 3106 Karat stolze 621,2 Gramm zu schleifen. Dieser Riesendiamant wurde in der Burenrepublik Transvaal (Südafrika) in der Diamantmine von Thomas Cullinan gefunden und von der Regierung erworben, um ihn ihrem ehemaligen, aber sehr grosszügigen Gegner, König Edward VII, zu seinem 66. Geburtstag zu schenken.

Nach dem Spalten offenbar in Ohnmacht gefallen

Am 10. Februar 1908 spaltete Joseph Asscher unter grösster Vorsicht den wertvollen Diamanten und soll danach angeblich in Ohnmacht gefallen sein. Weitere Spaltungen ergaben neun grosse Diamanten, die drei erfahrene Schleifer in acht Monaten zu höchster Brillanz schliffen. Der tropfenförmige Cullinan I ist mit 530,2 Karat der grösste geschliffene Diamant der Welt und ziert das königliche Zepter, während der rechteckig Cullinan II mit 317,4 Karat seinen Platz an der Stirnseite der «Imperial State Crown» bekam. Zu besichtigen ist der Stein im Tower of London.

2 Kilogramm Diamanten pro Jahr aus Amsterdam

Noch heute besitzt die Royal Asscher Diamantenschleiferei eine adelige Kundschaft und empfängt an ihrem Hauptsitz in Amsterdam regelmässig hochkarätige Besuche aus aller Welt. Das Unternehmen beschäftigt 260 Mitarbeitende und veräussert jährlich rund 2 kg Diamanten, was rund 10000 Karat entspricht. Es unterhält neben dem Hauptsitz weitere Schleifateliers in Antwerpen und Johannesburg; in Sri Lanka ist ein zusätzlicher Produktionsstandort im Aufbau.

«Die Rohdiamanten kaufen wir auf kleinen Märkten in Afrika. So sind wir unabhängig von den grossen Vier darunter De Beers und Partnerorganisationen, die 62% des Rohdiamantenmarktes beherrschen», erklärt Edward Asscher. Er hofft damit zudem, stets konfliktfreie Rohdiamanten erworben zu haben, und ist glücklich über das vor einem Jahr zustande gekommene Kimberley Process Certificate, das bereits von über 70 Staaten, auch von Holland und der Schweiz, ratifiziert worden ist. Damit verpflichten sich die Länder, nur noch Rohdiamanten mit Herkunftszertifikat aus- oder einzuführen und zu verarbeiten. Noch fehlt allerdings eine unabhängige Kontroll- und Überwachsungsinstanz.

Die Anzahl der im Royal Asscher Cut geschliffenen Diamanten ist von Natur aus limitiert, denn für deren Verarbeitung eignen sich nur Rohdiamanten von einer bestimmten Form und Grösse. Bevor ein Rohdiamant geschliffen wird, wird eine kleine Fläche poliert, um herauszufinden, für welchen Schliff sich dieser eignet. Gemäss Asscher kommt zwar fast jeden Monat irgendwo ein neuer Schliff (Cut) heraus, doch die wenigsten seien von Erfolg gekrönt.

Für den Royal Asscher Cut fand das Unternehmen in Antwerpen und Johannesburg gerade zehn Schleifer, die diesen Schliff beherrschen lernten. Die im Royal-Asscher-Schliff verarbeiteten Diamanten sind gemäss internationalen Qualitätskriterien von höchster Farbqualität und Reinheit. Jeder Royal Asscher Diamant wird nummeriert und vom High Council for Diamonds (HRD) in Antwerpen kontrolliert und zertifiziert. Die Brüder Asscher verfolgen damit eine restriktive Vermarktung: Pro Land wird ein einziger Juwelier selektioniert.

Nach Australien, Japan, Neuseeland und den USA kommt dieser königliche Diamant nun nach Luzern zu Bucherer, wo in den hauseigenen Ateliers Designer und Goldschmiede das ihm adäquate Schmuckstück entwickelten: Ein Solitärring aus Weissgold. Der achteckige Royal Asscher Diamant wird in einen Weissgoldring mit vier Doppelgriffen gefasst. Auf den beiden Ringseiten steht ein mit kleinen Brillanten ausgefasstes A (für Asscher). Je nach Grösse ist dieser Royal Asscher Diamantring von 0,55 bis 3,13 Karat zum Preis zwischen 7000 und 80000 Fr. erhältlich, aktuell in den Bucherer-Filialen Genf, Zermatt und Zürich, später sollen auch die Verkaufsgeschäfte in Interlaken, Lugano, Luzern und St. Moritz beliefert werden.

Der Trend geht Richtung Markenschmuck

Damit führt Bucherer seit 2000 bereits sein drittes Markenprodukt im Schmuckbereich ein. «Wie Wispering Diamond und Melody Diamond ist auch der Royal Asscher Diamantring ein exklusives Nischenprodukt im Diamantschmuckbereich», erläutert Rolf Zibung, Einkaufsleiter für Diamanten am Bucherer-Hauptsitz in Luzern. Die zunehmende Bedeutung des Edelsteinschliffs sei unter anderem eine Folge des allgemeinen Trends zum Markenschmuck, welcher sich in den letzten Jahren durch internationale Luxusmarken wie Cartier, Chanel, Dior oder Tiffany bemerkbar mache. Innerhalb des Bucherer Schmuckbereichs ist der Diamantschmuck mit Abstand die wichtigste Warengruppe. Schweizweit verfügt Bucherer nach eigenen Angaben über die breiteste Auswahl an Diamantschmuck und besitzt das umfangreichste Diamantlager.

Das 1888 gegründete Familienunternehmen wird heute in 3. Generation von Jörg G. Bucherer als VR-Präsident geführt. Der Branchenleader im Schweizer Uhren- und Schmuckdetailhandel beschäftigt 1200 Mitarbeitende. Seit dem Rekordumsatz von 518 Mio Fr. im Jahr 2000 und der Dekotierung der früher an der Zürcher Börse vertretenen Unternehmung veröffentlicht die Privatfirma keine Umsatzzahlen mehr. Laut Auskunft von CEO Adelbert Bütler werden 70% des Umsatzes mit dem Verkauf von Uhren, rund ein Viertel mit Schmuck und die restlichen Prozente mit Accessoires und Geschenkartikeln realisiert.

Die firmeneigene Uhrenmarke Carl F. Bucherer und der in den eigenen Ateliers hergestellte Schmuck tragen im Moment 4% zum Gesamtumsatz bei. Damit verfügt Bucherer im Nischenmarkt des oberen Preissegments durchaus noch über weiteres Potenzial.

Rohdiamanten Produktion

Länder in Mio Karat

Australien 33.6

Botswana 28.4

Russland 23.0

Kongo 18.2

Südafrika 10.9

Angola 6.0

Kanada 5.0

Übrige 6.6

Weltproduktion 131.7

Quelle: US Geological Survey



Zeitzeichen

«Auch eine stehen gebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, dass man im richtigen Augenblick hinschaut.»

Alfred Polgar, 1873-1955, österreichischer Feuilletonist



Royal Asscher Company: 58 Facetten sind das Minimum

Den seit 150 Jahren weltweit guten Ruf begründet das Amsterdamer Traditionshaus in der Kunst seines perfekten Schliffs. Schon der Firmengründer entwickelte einen einzigartigen Schliff, den im Jahr 1902 patentierten Asscher Cut. Ausgehend vom achteckigen Emerald-Schliff bearbeitete Abraham Asscher den Rohdiamanten in einzigartige stufenförmige Proportionen mit 58 Facetten, was dem Endprodukt eine unvergleichlich warme und elegante Brillanz verleiht.

Ein weiteres unvergleichliches Spitzenprodukt konnte im Jahr 2000 nach einer zweijährigen Entwicklungszeit patentiert werden: Der Royal Asscher Cut. Wie es der Name vermuten lässt, ist dieser exklusive Diamantschliff eine Weiterentwicklung des Original Asscher Cut aus dem Jahre 1902. Mit 74 Facetten besitzt er jedoch 16 Facetten mehr, was ihm eine noch bessere Lichtreflexion und noch intensivere Leuchtkraft verleiht als dem inzwischen oft kopierten Original Asscher Cut. (sr)



Carl F. Bucherer: Taktgeber mit einem bekannten Namen

Bucherer das ist nicht nur der Name für den Leader im schweizerischen Uhren- und Schmuck-Detailhandel. Zum Luzerner Traditionsunternehmen gehört auch die Uhrenmarke Carl F. Bucherer. Das Lebensgefühl im Sinne der Marke Carl F. Bucherer ist pragmatisch und kompromisslos, authentisch und sinnlich zugleich. Unabhängigkeit sei wichtig, aber auch Fantasie, Träume und Spiritualität hätten ihren Platz, wird kommuniziert. «Wir stellen hochwertige Uhren her, aber nicht um Luxus am Handgelenk zu demonstrieren, sondern um ihn zu geniessen», fasst Thomas Morf, CEO der Bucherer Montres SA, die Markenstrategie zusammen. In allen Lebensbereichen heisse die Devise: Eigener Stil, Toleranz und Freude. So unterschiedlich die Uhren von Carl F. Bucherer aus den letzten 80 Jahren auch aussehen, sie haben vieles gemeinsam. Zum Beispiel die Leidenschaft, die Begeisterung und Sorgfalt, mit der sie bis zu ihrer Vollendung begleitet werden; die ausgeprägte und eigenständige Formgebung, die sich nicht einfach am jeweiligen Zeitgeist orientiert, sondern immer in die Zukunft weist. Oder die höchste handwerkliche Qualität, die sich mit der Liebe zum dekorativen Detail verbindet.

Für 2004 haben sich die Designer und Product Manager von Carl F. Bucherer für die Kreation neuer Modelle in der männlichen Kollektion Patravi und der weiblich anmutenden Kollektion Alacria entschieden. Mit Konzentration auf das Wesentliche erweitert Carl F. Bucherer 2004 die Linie Patravi Tonneau mit dem Tonneaugraphen mit Chronograph und Gangreserve-Anzeige. (mk)