Der Industriekonzern Bühler aus Uzwil kämpft mit einem massiven Umsatzrückgang bei steigenden Kosten. Das berichtet Konzernchef Calvin Grieder in einer E-Mail an die Belegschaft, die der «Handelszeitung» vorliegt. Gleichzeitig gibt es gemäss Informationen der «Handelszeitung» eine Debatte über die Verlagerung von Arbeitsprozessen innerhalb Europas.
In der internen E-Mail schreibt Konzernchef Grieder: «Im ersten Quartal dieses Jahres ist der Bestellungseingang mit minus 20 Prozent stark unter dem Budget.» Besonders die Bereiche Grain Logistics, Value Nutrition und Consumer Foods verfehlen das Ziel um 30 bis 60 Prozent, heisst es weiter. Der Umsatz bleibe 30 Prozent hinter den Erwartungen zurück.
«Sind nicht auf dem Wachstumspfad»
Auf der Ertragsseite sieht es für den Konzern nicht besser aus: Das Margenziel wurde im ersten Quartal um 1 Prozent verfehlt. Parallel dazu sind die Kosten um 2 Prozent gestiegen. «Das ergibt ein negatives Ebit von 1 Prozent», berichtet Grieder an die Mitarbeiter. Der Konzernchef zur Gesamtlage von Bühler: «Wir sind nicht auf dem Wachstumspfad.»
Gerüchte über Verlagerung
Im Konzern kursieren gemäss Informationen der «Handelszeitung» zudem Überlegungen zu einer teilweisen Verlagerung von Arbeitsprozessen innerhalb Europas. Besonders die Bündelung von Prozessen in Tschechien seien laut informierten Kreisen Teil solcher Überlegungen. Bereits 2011 begann Bühler, in Tschechien die Kapazitäten auszubauen und unterhält heute drei Standorte im Land. Das führe dazu, dass die Auslastung in Tschechien derzeit niedriger ausfalle als ursprünglich berechnet, wie Insider berichten. Bühler-Sprecher Burkhard Böndel sagt: «Die Angleichung von Kapazitäten an Auftragsvolumina ist eine kontinuierliche Aufgabe. Punktuell kann es daher immer zu Anpassungen kommen.»
Mehrarbeit aufgehoben
In der Schweiz hat der Konzern die im Vorjahr eingeführten Überstunden per Ende März wieder aufgehoben, das bestätigt Bühler-Sprecher Böndel. Kurzarbeit sei indes nicht geplant.
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