Die Zeichen sind untrüglich: Das Management hat den Kontakt zur Realität verloren. Nach jahrelangem Erfolg und Wachstum haben die Kollegen und Kolleginnen das Gefühl entwickelt, dass sie es können, dass niemand ihnen sagen muss, wie es geht. Zugegeben, zuletzt haben sich Fehler eingeschlichen, selbst Verluste. Aber das hat nur dazu geführt, dass eine Wagenburgmentalität entstanden ist. Was wissen die anderen schon?

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Was man dann tut? Das, was man selbst für richtig empfindet. Was sonst? Auch wenn dabei ein paar Regeln gebogen werden müssen. Die Sache rechtfertigt das schon. Aus der Wagenburg wird auch nur noch spärlich kommuniziert.

Wer gemeint ist? Für einmal nicht nur das Topmanagement unserer Grossbank, sondern die Nationalbank, der Bundesrat und die Finma.

Alternativlos war ihr Handeln am Sonntagabend vielleicht schon. Das wissen wir nicht. Alternativlos wäre es aber vielleicht nicht gewesen, wenn sie rechtzeitig die Weichen gestellt hätten, um auch andere Optionen wählen zu können.

Landes-, Geld- und Regulierungspolitik findet manchmal notgedrungen besser im Dunkeln statt. Das heisst aber nicht, dass sie tun kann, was sie will, und schon gar nicht, dass sie willkürlich mit Notrecht die grundlegenden Regeln unseres Zusammenlebens ausser Kraft setzen können. Wir leben in einem Rechtsstaat. Wir leben in einer Demokratie.

Vielleicht waren die Entscheidungen vom Sonntag ja auch bei rechtzeitigem Handeln der richtige Weg. Warum das so sein soll, haben uns aber weder SNB noch Finma noch Bundesrat ausreichend erklärt.

Die öffentliche Reaktion zeigt, dass die nun schon wieder drohende Kommunikationsverweigerung uns nur auf den Weg des Vertrauensverlustes in unsere Institutionen führt. Das können wir in einer globalen Finanzkrise nicht wollen.