Mit dem freiwilligen Indikatoren soll Transparenz über die Klimaverträglichkeit von Anlageprodukten hergestellt werden. Zudem sollen Anlageentscheide effizienter gefällt werden können, wie die Landesregierung mitteilte. Anlegerinnen und Anleger könnten von wirtschaftlichen Chancen beim Übergang zu Netto-Null profitieren und gleichzeitig ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.
Der Bundesrat empfiehlt den Schweizer Finanzmarktakteuren, die «Swiss Climate Scores», wo sinnvoll, bei Finanzanlagen und Kundenportfolien anzuwenden. Sie eignen sich laut dem Bundesrat insbesondere für diversifizierte Aktien- und Obligationenfonds- und Portfolien in der Vermögensverwaltung.
Keine Kontrollen
Die Indikatoren können per sofort von Finanzinstituten für ihre Produkte verwendet werden. Es sei aber zu erwarten, dass eine Einführung bei Finanzinstituten gestaffelt und über einen gewissen Zeitraum stattfinde, schreibt der Bundesrat.
Bis Ende 2023 soll der Stand der freiwilligen Umsetzung analysiert werden. Darauf aufbauend werden die Scores wenn nötig weiterentwickelt. Da die Anwendung auf freiwilliger Basis stattfindet, sind keine formalen Kontrollen vorgesehen.»
«Bewährungstest steht noch aus»
Greenpeace Schweiz begrüsst die Stossrichtung, bedauert aber, dass der Bundesrat die Indikatoren nicht verbindlich vorschreibt, wie die Organisation in einer Mitteilung schreibt. Vermögensverwalter könnten die Anlegerinnen auch künftig im Unklaren darüber lassen, ob ihre Geldanlagen mit den Pariser Klimazielen vereinbar sind oder einen Beitrag dazu leisten.
Auch der WWF spricht von einer guten Grundlage, die der Bundesrat gelegt habe. «Doch der Bewährungstest steht noch aus», heisst es in einer Mitteilung. Der WWF appelliert an den Bund und die Finanzbranchenverbände, eine korrekte Anwendung der «Swiss Climate Scores» mit geeigneten Massnahmen sicherzustellen.