Sein erstes Geld verdiente Ottmar Hitzfeld, als er als Bub in Lörrach Sträusse aus Wiesenblumen verkaufte – für 20 Pfennig. Heute fliesst deutlich mehr in die Kasse: Zum Lohn von geschätzt einer Million Franken als Nationaltrainer kommen rund zwei Millionen aus Werbeverträgen. Hitzfeld vermarktet sich gut.

Die Credit Suisse schloss mit dem Nationaltrainer einen Vertrag ab, wie sie es schon mit Köbi Kuhn getan hatte. Für die Bank hält er Vorträge und tritt an Kundenanlässen auf. Übers Honorar spricht die CS – wie alle Werbeauftraggeber – nicht, doch es soll sich dabei um 500  000 bis 600  000 Franken im Jahr handeln. Auch Swiss Life, welche die Nati mit rund einer Million Franken im Jahr sponsert, hat zusätzlich einen Einzelvertrag mit Hitzfeld und setzt ihn als Imageträger in Deutschland ein, ebenfalls für mehrere hunderttausend Franken. Zusätzlich tritt er als Markenbotschafter für die BP-Tochter Castrol in Deutschland und die Uhrenfirma IWC auf. Dann arbeitet Hitzfeld auch als TV-Moderator. Der Job als Fussballexperte für den deutschen Bezahlsender Sky ist zwar auf Eis gelegt, seit er die Schweizer Nationalmannschaft trainiert. Er soll nach der WM ab Herbst aber wieder als Bundesligaexperte auftreten.

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Die Basis für sein Netz aus lukrativen Aufträgen legte er in seiner Auszeit nach dem Abgang beim FC Bayern München 2004. Hitzfeld nutzte eine zweieinhalbjährige Pause, sich zu vermarkten. So geht der Swiss-Life-Auftrag auf persönliche Kontakte zum damaligen Deutschlandchef und heutigen Konzernleitungsmitglied Manfred Behrens zurück. Dieser engagierte ihn erst für Vorträge über Teambuilding und Ende 2005 als Markenbotschafter.

Zusätzlich nahm Hitzfeld kleinere Aufträge an, etwa für Möbel Pfister oder den Sportartikelhersteller Power Plate. Der Lohn war eher bescheiden: Bei Möbel Pfister gab es Gutscheine. Power Plate stellte ihm Geräte billiger zur Verfügung – auch dies ein Gegenwert von nur ein paar zehntausend Franken. Nach seiner Wahl zum Nationaltrainer 2008 beendete Hitzfeld kleinere Mandate. Aus dem VR der Schweizer Firma Paninfo trat er aus, als der Besitzer wechselte.

Für das Management seiner Aufträge gründete Hitzfeld 2008 eigens eine Einzelfirma an seinem Zweitwohnsitz Engelberg OW.