Der mexikanische Milliardär Carlos Slim hat mit seinem Telekomkonzern America Movil im dritten Quartal einen herben Gewinneinbruch einstecken müssen. Wegen höherer Steuern und Wechselkursverlusten schrumpfte der Gewinn im Jahresvergleich um 38 Prozent auf umgerechnet rund 590 Millionen Euro, teilte das von Slim und seiner Familie kontrollierte Unternehmen am Freitag mit. Damit schnitt America Movil schlechter ab als von Analysten erwartet.
Das Unternehmen zählt zu den grössten Telekomkonzernen der Welt und ist bereits in weiten Teilen Süd- und Mittelamerikas vertreten. Vor einigen Jahren hatte Slim daher mit dem Ausbau seiner Aktivitäten in Europa begonnen: America Movil hält mittlerweile die Mehrheit an der Telekom Austria und ist auch an der niederländischen KPN beteiligt. Die erstmalige Einbeziehung des österreichischen Konzerns in die Bilanz liess den Umsatz im dritten Quartal um 14 Prozent auf knapp 13 Milliarden Euro anwachsen.
Regulierung in Mexiko belastet
Am Heimatmarkt macht America Movil eine strengere Regulierung zu schaffen. Um die Aufseher zu besänftigen, will sich der Konzern von Teilen des Geschäfts trennen, um damit in Mexiko auf einen Marktanteil von unter 50 Prozent zu kommen.
Das Unternehmen lässt sich bei dem Verkaufsprogramm nicht in die Karten blicken - doch allein die Ankündigung im Juli verhalf der America-Movil-Aktie seither zu einem Kursplus von einem Fünftel. Vom Höhenflug der Papiere profitierte auch Slim, der dadurch laut dem Magazin «Forbes» vorübergehend wieder zum reichsten Mann der Welt aufstieg.
(reuters/gku)