Caterpillar hat die US-Ermittler im Haus. Durchsuchungen in drei Gebäuden im Bundesstaat Illinois sollen Klarheit über Steuerdeals bringen. Laut Angaben des Unternehmens könnten die Durchsuchungen mit Steuerermittlungen zur Schweizer Tochter zusammenhängen.

Die Durchsuchungen in den Räumlichkeiten in Peoria, East Peoria und Morton wirkten sich auch an der Börse in New York aus. Die Caterpillar-Aktie verlor bis Börsenschluss 4,3 Prozent. In den letzten zwölf Monaten war sie um 35 Prozent gestiegen.

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IRS ist aktiv geworden

Eine Sprecherin der US-Staatsanwaltschaft in Illinois bestätigte, dass die Räumlichkeiten in den drei Orten durchsucht wurden. Zu möglichen Gründen machte sie keine Angaben. In einer Stellungnahme schrieb Caterpillar, die Aktion könnte auf Ermittlungen der US-Steuerbehörde IRS zurückzuführen sein. Dabei geht es um Gewinne bei der Schweizer Tochterfirma Caterpillar SARL, respektive CSARL.

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC untersuche diese Angelegenheit bereits seit 2015 hiess es vonseiten Caterpillars. Die Behörde habe damals mitgeteilt, eine informelle Untersuchung zur Tochtergesellschaft CSARL durchzuführen.

Geschäft über Schweizer Tochterfirma

Die ständige Ermittlungssubkommission des US-Senats hielt 2014 in einem Bericht fest, Caterpillar soll zwischen 2000 und 2012 umgerechnet 2,1 Milliarden Franken Steuergelder am US-Fiskus vorbeigeschleust haben. Der Gewinn aus dem Verkauf von Ersatzteilen wurde über eine Niederlassung in der Schweiz abgewickelt.

Die Kommission nahm in dem Bericht eine komplexe Restrukturierung im Jahr 1999 beim Weltführer für Minen- und Baustellenausrüstung ins Visier. In diesem Zusammenhang habe Caterpillar mit der Schweiz einen Tiefsteuersatz ausgehandelt.

Forderungen zurückgewiesen

Caterpillar fabriziere in der Schweiz weder Ersatzteile, noch unterhalte es dort ein Lager. Doch 85 Prozent der Gewinne aus dem Verkauf von Ersatzteilen werden über die Schweizer Abteilung abgewickelt, wo das Unternehmen mit 4 bis 6 Prozent besteuert wird. In den USA dürfte sich der Steuersatz auf 35 Prozent belaufen.

Im Geschäftsbericht 2016 schrieb Caterpillar, man «wehre sich energisch» gegen die Vorwürfe. «Wir sind der Meinung, dass die betreffenden Geschäfte mit den Steuergesetzen im Einklang standen und keine Rechtspraxis verletzt haben», hiess es. Das Unternehmen meldet weiter, man arbeite mit den Ermittlern zusammen.

(sda/chb/me)