ChemChinas Übernahme von Syngenta letzten Sommer war ein spektakulärer Deal: Noch nie hatte ein chinesischer Konzern so viel Geld für eine Übernahme im Ausland ausgegeben. Insgesamt bezahlte ChemChina 43 Milliarden Dollar für den Basler Agrochemiekonzern.

Doch nun kauft ChemChina bereits erneut in der Schweiz zu. Der Konzern vergrössert seinen Anteil am Genfer Rohstoffhändler Mercuria, wie die Nachrichtenagentur Reuters erfahren hat. ChemChina hatte vor zwei Jahren bereits 12 Prozent an Mercuria übernommen. Wie viel die Chinesen nun zusätzlich kaufen, konnte Reuters nicht in Erfahrung bringen – ChemChina werde dadurch aber zu einem bedeutenden Aktionär.

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Dass ChemChina bereits wieder Geld für Zukäufe hat, überrascht. Schliesslich ist der Staatskonzernkonzern hoch verschuldet. ChemChina benutzt sogar seine Schweizer Tochter, um an frische Mittel zu gelangen. Letzte Woche gab Syngenta Anleihen in Milliardenhöhe aus, damit sich ChemChina refinanzieren kann.

Syngenta

Syngenta: Der Basler Agrochemiekonzern verschuldet sich für seinen Mutterkonzern.

Quelle: Keystone

ChemChina betreibt neun Raffinerien

Jetzt stockt ChemChina seine Anteile an einem äusserst profitablen Unternehmen auf. Mercuria konnte den Gewinn letztes Jahr gemäss der «Financial Times» um die Hälfte auf rund 450 Millionen Dollar erhöhen. Der Wert des Rohstoffhändlers wurde vor zwei Jahren auf drei Milliarden Dollar geschätzt. Dank des Deals erhält Mercuria Zugang zu den Raffinerien des Staatskonzerns. ChemChina betreibt neun Raffinerien und ist der drittgrösste Ölverarbeiter Chinas hinter PetroChina und Sinopec.

(mbü)