Der Agrochemiekonzern Syngenta hat 2018 nach einem Verlust im Vorjahr unter dem Strich wieder Geld verdient. Allerdings setzten der ChemChina-Tochter schlechtes Wetter und Druck auf die Einkommen in der Landwirtschaft zu.

Der Konzernumsatz stieg im Geschäftsjahr 2018 um 7 Prozent auf 13,5 Milliarden Franken, wie der im vorletzten Jahr von ChemChina übernommene Konzern am Freitag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen beträgt das Umsatzplus 9 Prozent. Schlechtes Wetter und negative Währungseffekte hätten das Unternehmen aber vor beträchtliche Herausforderungen gestellt.

Plus 25 Prozent in Lateinamerika

Syngenta ist in beiden Sparten gewachsen. Im wichtigsten Pfeiler des Unternehmens, dem Pflanzenschutzgeschäft, weist Syngenta ein Umsatzplus von 7 Prozent auf 10,4 Milliarden Dollar aus. Im Saatgutgeschäft konnte das Unternehmen den Umsatz um 6 Prozent auf 3,0 Milliarden steigern.

Nach einem schwierigen Jahr 2017 ist Syngenta in Lateinamerika mit plus 25 Prozent wieder deutlich gewachsen. In der Region werden 27 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet. In Nordamerika stiegen die Verkäufe um 1 Prozent, während sie in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten stagnierten. Im neuen "Heimmarkt" China wuchs der Umsatz um 6 Prozent.

In den kommenden Jahren muss Syngenta aber weiter kräftig zulegen. Denn ChemChina hat ambitionierte Wachstumsziele für die Tochter. Maximal zehn Jahre nach der Akquisition will der chinesische Staatskonzern, der für die Basler 43 Milliarden Dollar auf den Tisch legte, den doppelten Umsatz sehen. Unter dem neuen Besitzer will Syngenta die Führungsposition im Bereich Pflanzenschutz ausbauen und eine starke Nummer Drei im Bereich Saatgut werden.

Teure Rechtsfälle

Unter dem Strich ist Syngenta wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Der Reingewinn belief sich auf 1,44 Milliarden Dollar. 2017 hatte Syngenta noch einen Verlust von 98 Millionen ausgewiesen. Verantwortlich für den Fehlbetrag im Vorjahr waren teure Rechtsfälle in den USA.

Syngenta stellte seinerzeit 1,55 Milliarden Dollar zurück für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten mit amerikanischen Farmern. Diese hatten Syngenta mit Sammelklagen eingedeckt, weil der Konzern genveränderte Maissaatgut-Sorten in den USA vermarktet wurden, bevor die Einfuhrgenehmigung für diese Produkte aus China vorlag. In der Folge blockierte China den Import von mehreren Millionen Tonnen Mais.

Die schwierigen Marktbedingungen dürften nach Ansicht von Syngenta auch in 2019 anhalten. Erik Fyrwald nennt in dem Communiqué etwa die in den meisten Ländern sinkende Profitabilität der Landwirte. Auch der regulatorische Druck in der Europäischen Union belaste die Geschäfte. Das Wachstum Syngenta dürfte in diesem Jahr somit nur im unteren einstelligen Bereich liegen.

(awp/gku)

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