Die beiden chinesischen Staatskonzerne Sinochem und Chemchina wollen zusammenspannen. Darüber wird bereits seit Chemchinas milliardenschwerer Übernahme von Syngenta diskutiert.
Vor zwei Jahren kaufte der chinesische Staatskonzern Chemchina für 43 Milliarden Dollar den Schweizer Agrochemiekonzern. Nun wird ein Sinochem-Manager für Syngentas China-Geschäft verantwortlich, wie die «Financial Times» berichtet. Und das obwohl Sinochem und Chemchina beteuern, noch nicht fusioniert zu haben.
Chinesische Personalwechsel
Der Präsident der Agrarsparte von Sinochem, Qin Hengde, wird künftig das Agrargeschäft in China von Syngenta und Adama leiten – dem israelischen Tochterunternehmen von Sinochem und Chemchina. Die Personalie ist erstaunlich, sofern Sinochem tatsächlich noch nicht mit Syngenta oder Chemchina verbunden ist – wie offiziell behauptet wird.
Im Juli wurde der langjährige Chemchina-Präsident, Ren Jianxin, bereits durch seinen Amtskollegen bei Sinochem Ning Gaoning ersetzt. Auch damals stritten beide Konzerne ihre Fusionspläne weiterhin ab. Allerdings wird über den Zusammenschluss in Peking bereits seit dem 43-Milliarden-Dollar-Übernahme von Syngenta geredet. Es war die grösste je getätigte ausländische Akquisition eines chinesischen Unternehmens.
Chemchinas Schulden
Chemchina ist seither hoch verschuldet – die Veräusserung einiger der über 300 Tochterfirmen im Rahmen einer Fusion mit Sinochem könnte dabei wieder etwas Geld in die Kassen spülen. Im Dezember berichtete «Bloomberg», dass die chinesischen Wettbewerbsbehörden die Fusion vorläufig genehmigt haben.
Der neue China-Chef Qin Hengde wird Syngenta-Chef Erik Fyrwald unterstehen, sagte ein Unternehmenssprecher gegenüber der «Financial Times». An den Mehrheitsverhältnissen bei Syngenta ändere sich zwar nichts, heisst es offiziell. Auf eine schrittweise Verschiebung der Machtverhältnisse beim Basler Unternehmen deutet die jüngste Personalie dennoch hin.