Der chinesische Autobauer BAIC will Insidern zufolge eine Beteiligung an Daimler von bis zu fünf Prozent kaufen. BAIC habe Daimler Anfang des Jahres über die Absicht informiert, einen Anteil von vier bis fünf Prozent an dem deutschen Autobauer zu kaufen. Dies sagten zwei Personen mit Kenntnis des Vorgangs der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Insider sagten, BAIC habe die Behörden in Peking gebeten, den Kauf eines solchen Anteils zu unterstützen. Einer Person zufolge hat BAIC damit begonnen, Aktien über den Markt zu kaufen.
Kurs gestützt
«Der Aktienkurs von Daimler wird derzeit von einem Käufer gestützt, der eine Beteiligung aufzubauen scheint», sagte eine Quelle zu Reuters. Daimler wollte dazu keinen Kommentar abgeben. BAIC war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Unklar sei nach Aussagen von zweien der Insider, ob BAIC die Mittel von drei Milliarden Euro aufbringen kann, die ein fünfprozentiger Daimler-Anteil gemessen an der aktuellen Marktkapitalisierung von 57,5 Milliarden Euro kosten würde.
Gemeinsam mit BAIC produziert Mercedes-Benz Autos in China – im Gemeinschaftsunternehmen Beijing Benz Automotive China. Vor vier Jahren hatten die Chinesen bereits mehr Daimler-Aktien erwerben wollen, ohne Erfolg.
Verschachtelungen
BAIC ist ein Konzern, der über mehrere Subunternehmen momentan fünftgrösster Autohersteller in der Volksrepublik ist. Er zählt bisher nicht zu den grösseren Anteilseignern von Daimler. Meldepflichtig sind in Deutschland allerdings erst Beteiligungen ab drei Prozent.
Daimler wiederum hält bisher von den in Hongkong börsennotierten BAIC-Aktien einen Anteil von 30,4 Prozent, der einer Beteiligung von 9,55 Prozent an dem chinesischen Autobauer entspricht. Der chinesische Staat hält über die BAIC-Gruppe 42,6 Prozent, der Stahlproduzent Beijing Shougang 12,8 Prozent.
Daimler hat nach dem überraschenden Einstieg des BAIC-Konkurrenten Geely beim Stuttgarter Autobauer immer wieder betont, wie wichtig ihm der Partner BAIC ist.
(Reuters)