Unter dem Strich erzielte Micronas einen Reingewinn von 6,7 Mio. Franken, wie das auf Auto-Elektronik spezialisierte Unternehmen am Donnerstag bekannt ab. Im Vorjahr hatte Micronas noch einen Riesenverlust von 179 Mio. Fr. erlitten. 2010 erreichte der Betriebsgewinn (EBIT) 26,1 Mio. Franken nach einem Minus von 169,4 Mio. Fr. ein Jahr zuvor.
Als Folge der Neuausrichtung auf das Auto-Geschäft und eines strikten Sparkurses sei die Genesung rascher als ursprünglich geplant gelungen, sagte Verwaltungsratspräsident Heinrich Kreutzer auf der Bilanzmedienkonferenz in Zürich.
Angesichts der desaströsen Geschäftslage hatte Micronas sich 2009 einer Rosskur unterzogen, der gut die Hälfte der einst rund 2000 Stellen zum Opfer fielen. Zudem entschied das Unternehmen, eines der beiden Standbeine, die Konsumelektronik, aufzugeben.
Aus diesem Grunde schrumpfte der Umsatz im vergangenen Jahr um ein Fünftel auf 190,3 Mio. Franken. In der auslaufenden Konsumelektronik-Sparte schmolz der Umsatz um drei Viertel auf noch 26,6 Mio. Franken. Dagegen legten die Verkäufe im verbliebenen Kerngeschäft, der Autozuliefer-Sparte, um 29 Prozent auf 163,7 Mio. Fr. zu.
Autoindustrie gibt Gas
Micronas stellt Sensoren und Mikrokontroller für Autos und Industrieanwendungen her. Diese erkennen beispielsweise, ob ein Mitfahrer angeschnallt ist und passen die Auslösung des Airbags bei einem Unfall an.
Das Autozuliefer-Geschäft profitierte im vergangenen Jahr von der Belebung der Automärkte, die in der Krise erheblich an Tempo verloren hatten. Besonders in Asien, allen voran in China und Japan, habe sich die Nachfrage wieder erholt.
Aussichten vielversprechend
Die langfristigen Aussichten für Micronas seien vielversprechend, sagte Kreutzer. Elektro- und Hybridautos würden immer zahlreicher, was die Nachfrage nach Halbleitern für die Auto-Elektronik ankurbele.
Im ersten Halbjahr 2011 rechnet Micronas mit einem Umsatz von 85 Mio. Fr. und einer Betriebsgewinnmarge von 10 Prozent. Derzeit seien noch 220 der 873 Angestellten auf Kurzarbeit, sagte Micronas-Chef Matthias Bopp. Der Personalbestand dürfte aber bis Ende Jahr wieder auf rund 900 wachsen.