Im Visier der Chocolat Frey AG ist nicht nur der Verkauf eigener Marken-Produkte, etwa in Duty-Free-Geschäften. Die Firma wolle auch vermehrt für ausländische Händler produzieren, welche die Schokolade unter eigener Marke verkaufen, sagte Frey-Chef Hans-Ruedi Christen während einer Medienkonferenz am Firmensitz in Buchs bei Aarau.

Frey folgt mit dem Beispiel anderer Migros-Industriebetriebe. Dass Wachstum im Ausland möglich sei, habe Frey bereits bewiesen. In den letzten zehn Jahren habe sich der Umsatzanteil des Exports verzweieinhalbfacht, sagte Christen.

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Exporterfolge mit Kaugummi

Im Jahr 2011 nahm der Absatz im Ausland um 13 Prozent zu. In Franken war es noch ein Plus von 6 Prozent. Vom erneut leicht gesunkenen Gesamtumsatz von 399 Millionen Franken erzielte Frey 118 Millionen Franken im Export.

Dieser Anteil von 30 Prozent soll mittelfristig auf über 50 Prozent steigen. Alle 18 Schweizer Schokoladehersteller zusammen kommen laut Branchenverband Chocosuisse heute auf 60,7 Prozent.

Mit Kaugummis bereits auf Expansionskurs

Vorbild für Freys Expansionspläne ist auch eine eigene Sparte: Als einziger Kaugummi-Hersteller der Schweiz (mit den Marken Skai und Candida) habe Frey den Absatz in diesem Geschäft in den letzten zehn Jahren vervierfacht und generiere hier heute über 80 Prozent mit dem Export.

Zur Ausland-Strategie gehört, dass Frey Werte wie Schweizer Qualität, Tradition und Innovation propagiert und seine Marke bekannter machen will. Als Tochter der genossenschaftlichen Migros setzt Frey auch auf Nachhaltigkeit und zertifizierten Anbau. Die Produktion der jährlich 40'000 Tonnen Schokolade erfolgt nahezu CO2-neutral.

Das Sortiment, das rund 2700 Produkte umfasst, soll laufend erneuert werden. Bei der Innovation orientiert sich Frey hin und wieder auch an Konkurrenten: so ist das für nächste Jahr geplante «Atelier du Chocolat» in Buchs, wo das Handwerk gezeigt werden soll, von anderen Markenproduzenten bekannt.

Wichtiger Arbeitgeber im Aargau

Trotz Frankenstärke bekannte sich Frey zu seinem Produktionsstandort. In den vergangenen acht Jahren wurden über 100 Millionen Franken in die Infrastruktur in Buchs investiert. Mit 839 Mitarbeitenden, darunter 60 Lernenden, ist Frey einer der wichtigsten Arbeitgeber im Aargau.

Der Aargauer Regierungsrat Roland Brogli würdigte die 1887 von den Brüdern Robert und Max Frey gegründete Firma. Sie habe einen wesentlichen Beitrag zum Wirtschaftsstandort Aargau geleistet. Nachdem Frey als Pionier von Anfang an mit elektrisch Betriebenen Maschinen produziert habe, sei das Unternehmen dank Innovation erfolgreich geblieben.

Im Zweiten Weltkrieg war Frey allerdings in Schieflage geraten. 1950 wurde die Firma von der Migros übernommen und ist damit der älteste zugekaufte Betrieb der Gruppe. Als Fest für das 125-Jahr-Jubiläum organisiert Frey am 31. August in Buchs einen Tag der offenen Tür.

(sda/chb/muv)