Ende April sorgte eine Reuters-Meldung für Schlagzeilen: Peter Scaturro, Private-Banking-Leiter der Citigroup, hatte mit dem News-Dienst über die Expansionspläne der grössten Bank der Welt gesprochen. Dabei erwähnte er die Schweiz: «Wir sind in der Schweiz aktiv auf der Suche und haben mit vielen Banken gesprochen», so der Citigroup-Manager. Um welche Banken es sich dabei handelte, verriet er nicht. Nun erhalten die Gerüchte, die Citigroup stehe vor dem Abschluss eines Deals, erneut Auftrieb: Anfang Juni kommt mit Charles («Chuck») Prince, CEO der Citigroup, der Boss persönlich für einen Kurztrip in die Schweiz. Er wird unter anderem am 9. Juni vor der Swiss-American Chamber of Commerce einen Vortrag halten.

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Ein Zukauf in der Schweiz würde gut in die Strategie der Bank passen. In Europa will sie die Stellung ausbauen. Zudem soll in Asien der Marktauftritt durch einen starken Brand verstärkt werden.

Verschiedene mittelgrosse Schweizer Banken wie die Zürcher Institute Bär und Vontobel beziehungsweise die Genfer Privatbankiers Pictet oder Lombard Odier Darier Hentsch würden auf Grund ihrer Marktposition und ihres guten Namens in diese Strategie passen. Ob sich diese Banken aber unter das Dach eines US-Giganten bewegen wollen, ist fraglich: Sie alle haben ihren Willen zur Eigenständigkeit stets betont.

Gemunkelt wird daher, die Citigroup sei auf den ganz grossen Sprung aus und wolle sich mit der CS Group zusammentun. Doch auch CS-Konzernchef Oswald Grübel hat jüngst in Bezug auf die vielen Fusionsspekulationen betont: «Wir sind kein Übernahmekandidat.» Gut möglich also, dass den grossen Worten der Citigroup-Chefs nur kleinere Taten folgen werden. In keinem europäischen Land ist es bisher zu einem wirklich bedeutenden Kauf gekommen. EN